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E-Mobilität: Deutschland erobert Technologieführerschaft zurück – Absatzzahlen liegen aber weiterhin nur im Mittelfeld

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München/Aachen, 19. September 2014

  • "Index Elektromobilität" von Roland Berger Strategy Consultants und der Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen mbH Aachen für das dritte Quartal 2014: Technologieniveau der Elektrofahrzeuge steigt weiter
  • Hybridfahrzeuge werden immer mehr zentraler Baustein der OEM-Strategien
  • USA und Japan bleiben wichtigste Produktionsstandorte für Elektro- und Hybridfahrzeuge – auf Kosten der europäischen Wertschöpfung
  • Nutzfahrzeuge: E-Mobilität ist wirtschaftlich noch nicht attraktiv; für den Bau wettbewerbsfähiger Modelle muss die Herstellung von Pkw- und Lkw-Komponenten enger abgestimmt werden

Deutsche OEMs haben im Bereich E-Mobilität technisch wieder die Führungsposition bei Elektro- und Hybridfahrzeugen übernommen. Grund ist die Einführung neuer Modelle, vor allem im oberen Segment. Aber auch beim Preis bleibt Deutschland Spitzenreiter. Das ergab die Auswertung des neuen "Index Elektromobilität" von Roland Berger Strategy Consultants und der Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen mbH Aachen (fka) für das dritte Quartal 2014. Der Index vergleicht die relative Wettbewerbsposition der sieben führenden Automobilnationen (Deutschland, Frankreich, Italien, USA, Japan, China und Südkorea) im Bereich der Elektromobilität. Dabei werden die Indikatoren Technologie, Industrie und Markt analysiert.

"Deutsche OEMs bieten derzeit zwar die hochwertigste Technologie im Bereich Elektromobilität, verlieren jedoch global Marktanteile, weil sie primär auf höherwertige Fahrzeugsegmente setzen", erläutert Wolfgang Bernhart, Partner von Roland Berger Strategy Consultants. Wegen der CO2-Regularien gewinnen Hybridfahrzeuge an Relevanz. Der Trend zu technisch besseren und damit teureren Modellen ist auch in anderen Ländern zu erkennen. Japanische OEMs wirken dieser Entwicklung durch drastische Preissenkungen entgegen; in China sollen staatliche Fördermittel zusätzliche Kaufanreize schaffen. Insgesamt werden staatliche F&E-Förderungen in allen untersuchten Ländern reduziert, in vielen Märkten laufen etliche Förderprogramme bis Ende 2014 sogar ganz aus.

Markt für Nutzfahrzeuge steht noch am Anfang

Eine besondere Herausforderung ist der Bau vollelektrischer Nutzfahrzeuge, da hier eine breite Spanne verschiedener Fahrzeuggewichte und -zuladungen sowie die Vielfalt eingesetzter Nebenantriebe berücksichtigt werden muss. Elektro-Nutzfahrzeuge sind derzeit vor allem als leichte Modelle bis 3,5 Tonnen verfügbar. Denn die elektrischen Antriebsleistungen und Batteriekapazitäten entsprechen hier meist den Technologien, die auch in Pkw verwendet werden. "Durch die schnelle und kostengünstige Anpassung der Komponenten sind E-Fahrzeuge des sogenannten Sprinter-Segments vergleichsweise einfach realisierbar und kostenseitig attraktiv", sagt fka Senior Engineer Markus Thoennes.

Anders sieht es bei schwereren Nutzfahrzeugen mit einem Gesamtgewicht von bis zu 12 Tonnen aus. Durch den höheren Energie- und Leistungsbedarf müssen andere Komponenten als in Pkw verbaut werden. Zudem fehlt es an geeigneten elektrifizierten Nebenantrieben und -aggregaten, sodass diese Modelle auf Hydraulik oder Mechanik weiterhin nicht verzichten können. "Aufgrund der geringen Stückzahlen bei schwereren Elektro-Lkw ist die Entwicklung passender Komponenten für die Hersteller wirtschaftlich unattraktiv", erklärt Thoennes. "In diesem Umfeld tummeln sich momentan daher vor allem kleinere oder neu gegründete, spezialisierte Fahrzeuganbieter."

Doch durch den zunehmenden Druck der Politik wird die Nachfrage nach elektrifizierten Modellen auch im Lkw-Segment steigen, sodass mittelfristig etablierte Hersteller diese Nischenanbieter voraussichtlich verdrängen werden. Für den künftigen Erfolg wird es entscheidend sein, dass die etablierten Nutzfahrzeughersteller modulare und skalierbare Technologien im Baukastensystem anbieten. "Die Fahrzeughersteller sollten die Entwicklung von Lkw- und Pkw-Komponenten enger verzahnen. Nur so können sie künftig attraktive und wirtschaftlich interessante Produkte anbieten", ergänzt Roland Berger-Partner Thomas Schlick.

Technologie – Industrie – Markt: Rankings nach Indikatoren

Die Roland Berger- und fka-Experten bewerten die sieben wichtigsten Automobilnationen nach den drei Indikatoren Technologie, Industrie und Markt. Dabei ergeben sich unterschiedliche Länder-Rankings:

Technologie: Im "Index Elektromobilität" für das erste Quartal 2014 hatte Deutschland seine Spitzenposition im Technologie-Indikator an Südkorea abgegeben. Nun übernehmen deutsche Hersteller mit ihren neuen, technisch hochwertigen Modellen wieder die Führung. Korea hat es zwar erstmals geschafft, eine vollwertige Serienproduktion auf den Markt zu bringen, bleibt aber dennoch hinter den Erwartungen hinsichtlich technischer Leistungsfähigkeit zurück. Japan punktet weiterhin mit einem sehr attraktiven Preis-Leistungsverhältnis und Frankreich verbessert seine Position durch eine Verschiebung der Modellpalette zugunsten größerer Fahrzeuge.

Industrie: Im Industrieranking schließen die USA auf Japan auf. Beide bleiben die weltweit wichtigsten Produktionsstandorte für E-Mobilität mit einem erwarteten Produktionsvolumen von jeweils etwa 450.000 Fahrzeugen bis 2016. Deutschland und Frankreich verlieren dagegen an Bedeutung. Eine rückläufige inländische Nachfrage und die Absatzverschiebung von Elektroautos Richtung USA und Japan dämpfen die Produktionsprognosen. Bei der globalen Zellfertigung legt China weiter zu und liegt nun auf dem dritten Platz. Bis 2016 wird Chinas globaler Marktanteil voraussichtlich bei 6 Prozent liegen. Spitzenreiter in der Zellfertigung bleibt Japan mit einem erwarteten Marktanteil von rund 60 Prozent in 2016.

Markt: Die USA bleiben der Leitmarkt für E-Mobilität mit 111.000 verkauften Elektro- und Plug-In-Autos in den letzten 12 Monaten, gefolgt von Japan. Beide Märkte sind in diesem Zeitraum jeweils um rund 20 Prozent gewachsen. China verbuchte den größten Zuwachs und konnte seinen Absatz gegenüber dem letzten Betrachtungszeitraum fast verdoppeln. Vergleichen die Experten die Anzahl der E-Fahrzeuge mit dem gesamten Automobilmarkt eines Landes, so schneidet Frankreich mit 0,79 Prozent Marktanteil der Elektromobilität am besten ab. Mit einem Marktanteil von gerade einmal 0,35 Prozent gehört hingegen Deutschland nicht zu den führenden Ländern für Elektromobilität, trotz eines klaren Aufwärtstrends im aktuellen Index.


Einblick in die Praxis der Strategieberatung: Bei "The Pitch 2014" sind Studenten und Absolventen als Unternehmensberater gefragt

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München, 22. September 2014

  • Der Workshop vom 27. bis 30. November 2014 in Berlin richtet sich an Universitätsstudenten ab dem dritten Semester, Absolventen und Doktoranden
  • Die Teilnehmer entwickeln Business Pläne für reale Geschäftsideen
  • Bewerbung: bis 3. November 2014 online unter www.thepitch.rolandberger.com

Im fünften Jahr in Folge veranstaltet die internationale Strategieberatung Roland Berger Strategy Consultants den Workshop "The Pitch 2014". Die Veranstaltung findet vom 27. bis 30. November 2014 in Berlin statt. Studenten und Absolventen erhalten einen Einblick in die Beratungsmethoden von Roland Berger und entwerfen kreative Strategien für visionäre Unternehmen. "The Pitch 2014" richtet sich an Universitätsstudenten ab dem dritten Semester, Absolventen und Doktoranden. Interessenten können sich bis zum 3. November 2014 online bewerben unter www.thepitch.rolandberger.com.

"Wir suchen Persönlichkeiten mit Ecken und Kanten – Teamplayer mit Visionen und Unternehmergeist", sagt Per Breuer, Partner und Head of Global HR von Roland Berger Strategy Consultants. "Bei 'The Pitch' haben Studenten, Absolventen und Doktoranden aller Fachrichtungen die Gelegenheit, uns von ihrer Kreativität zu überzeugen und den Beruf des Unternehmensberaters in der Praxis kennenzulernen."

Geschäftsideen in die Realität umsetzen

Wie wird aus einer Innovation ein handfestes Geschäftsmodell? Wie wird eine Vision in die Realität umgesetzt? Worauf müssen Unternehmer achten, damit sich ihre Ideen realisieren lassen? Mit diesen Fragen beschäftigen sich die Teilnehmer von "The Pitch 2014". Zu Beginn des Workshops stellen Jungunternehmer den Studenten und Absolventen ihre Geschäftsideen vor. In kleinen Teams erarbeiten die Studenten dann Business-Konzepte und Strategien, um diese Geschäftsideen zu realisieren. Während des Workshops stehen den Teams Roland Berger-Experten zur Seite. Zum Abschluss werden die ausgearbeiteten Strategien präsentiert und die Ergebnisse durch eine Jury aus erfahrenen Unternehmerpersönlichkeiten bewertet. Zudem erhalten die Teams individuelles Feedback zu ihrer Arbeit.

Ziel des Workshops ist, den Teilnehmern einen realistischen Einblick in den Beruf des Unternehmensberaters und speziell in die strategischen Beratungsansätze von Roland Berger zu ermöglichen. Abgerundet wird "The Pitch 2014" durch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm. Die Teilnehmer haben dabei auch die Gelegenheit, sich mit Roland Berger-Experten über die Arbeit in der Strategieberatung auszutauschen, wertvolle Kontakte zu knüpfen und mehr über Karrieremöglichkeiten zu erfahren.

Bewerbung bis zum 3. November

"The Pitch 2014" findet vom 27. bis 30. November 2014 in Berlin statt und richtet sich an Universitätsstudenten ab dem dritten Semester, Absolventen und Doktoranden. Erwartet werden neben exzellenten akademischen Leistungen erste praktische Erfahrungen in der Wirtschaft sowie idealerweise ein Studiensemester oder ein Praktikum im Ausland.

Interessenten können sich bis zum 3. November online unter www.thepitch.rolandberger.combewerben.

Ansprechpartnerin für Bewerberinnen und Bewerber ist Franziska Fuchs, Tel.: +49 89 9230-8375.

Der globale Eisenbahnmarkt kann ungeachtet der Konjunktureintrübung weiter kräftig zulegen

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Berlin, 23. September 2014

Trotz des schwächeren Wirtschaftswachstums und des großen Haushaltsdefizits vieler Länder konnte die Eisenbahnzulieferindustrie zwischen 2011 und 2013 weltweit um rund 1,5 Prozent jährlich zulegen. Zu diesem Ergebnis kommt die "UNIFE World Rail Market Study 2014", die heute auf der InnoTrans in Berlin vorgestellt wurde. Die von Roland Berger Strategy Consultants durchgeführte Studie basiert auf Trends und künftigen Bestellungen der Branchenunternehmen. Die Analyse prognostiziert, dass das weltweite Geschäftsvolumen der Bahnzulieferer um 2,7 Prozent jährlich bis 2020 wächst.

Lutz Bertling, Präsident von Bombardier Transportation und Vorsitzender des Verbands der Europäischen Eisenbahnindustrien UNIFE, präsentierte die Studie auf der InnoTrans: "Die Nachfrage nach Bahnprodukten bleibt weiterhin stark – trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen. Das erwartete jährliche Wachstum von 2,7 Prozent bis 2020 ist ein klares Zeichen dafür, dass nachhaltige Mobilitätangebote stark gefragt sind. Globale Trends wie eine zunehmend urbanisierte Weltbevölkerung werden den Bedarf an modernen Mobilitätslösungen weiter erhöhen und damit die Zukunft unserer Industrie langfristig sichern."

Die Märkte in den Regionen Lateinamerika, Asien/Pazifik und NAFTA werden laut der Studie von UNIFE und Roland Berger in den kommenden sechs Jahren die höchsten Wachstumsraten verzeichnen. Ein Grund hierfür sind große Investitionen in Eisenbahnprojekte in Brasilien, Kolumbien, China und den USA. Nach dem starken Wachstum der vergangenen Jahre werden die Märkte in Afrika und dem Nahen Osten ihr hohes Niveau voraussichtlich halten. Das jährliche globale Marktvolumen wird sich in dem Zeitraum zwischen 2017 und 2019 auf rund 176 Milliarden Euro belaufen.

"Die europäische Industrie ist weiterhin der führende Anbieter auf dem Weltmarkt für Bahntechnik", erklärt Philippe Citroën, Generaldirektor der UNIFE. "Die Bahnzulieferindustrie zählt zu den Wirtschaftszweigen, in denen Europa führend ist. Wir erwarten, dass sich dieser Trend fortsetzen wird, weil die europäische Industrie weiter in Innovationen investiert. Ich bin mir sicher, dass eine Reihe von Initiativen, die auf EU-Ebene entwickelt werden, wie zum Beispiel "Shift2Rail", die "Connecting Europe Facility" sowie das vierte Eisenbahnpaket, den Eisenbahnmarkt in naher Zukunft weiter ankurbeln werden."

Die "UNIFE World Rail Market Study 2014" ist bereits die fünfte Ausgabe dieser globalen Marktanalyse. Die Studie, die seit 2006 alle zwei Jahre veröffentlicht wird, bietet einen umfassenden Überblick und wichtige Erkenntnisse zu allen relevanten Entwicklungen auf dem Eisenbahnzuliefermarkt. Diese Ausgabe nimmt zwei globale Eisenbahnmärkte – USA und Russland – näher unter die Lupe und vermittelt ein differenziertes Bild dieser großen Märkte, die wichtige Wachstumsfelder für die Gesamtindustrie darstellen. "Die Studie befasst sich auch mit alternativen Finanzierungsmethoden, die eine immer wichtigere Rolle für die Bahnindustrie spielen", erläutert Andreas Schwilling, Partner von Roland Berger Strategy Consultants. "Das liegt zum einen daran, dass die Nachfrage nach Bahnsystemen steigt, während die öffentlichen Mittel immer knapper werden. Zum anderen spielt die höhere Effizienz in der Privatwirtschaft auch eine wichtige Rolle." Die Studie wird von der DVV Media Group herausgegeben.

Russische Sanktionen gegen die westliche Automobilbranche treffen Russland selbst am härtesten

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München/Moskau, 25. September 2014

  • Russischer Automobilmarkt schwächelt: In den ersten acht Monaten des Jahres ging der Markt um 12 Prozent zurück; im Juli und August um fast 25 Prozent
  • Politische Unsicherheit und Sanktionen erhöhen den Druck auf westliche Autohersteller
  • Ein komplettes Embargo auf Pkw-Importe könnte wirtschaftlichen Schaden von 1,4 Milliarden Euro für Russland verursachen
  • Russland sollte lokale Autoproduktion stärken und wettbewerbsfähiger gestalten

Wirtschaftlicher Abschwung und politische Unsicherheiten führen seit Monaten zu sinkenden Umsätzen auf dem russischen Automobilmarkt. In den ersten acht Monaten des Jahres brach der Markt um 12 Prozent ein; im Juli und August sogar um etwa 25 Prozent. Und eine baldige Erholung ist nicht in Sicht. Denn Russland kämpft mit einer schwächelnden Konjunktur, wachsender Inflation und einer stark schwankenden Währung. Der ungewisse Ausgang im Ukraine-Konflikt sowie verschärfte Sanktionen seitens der Europäischen Union und der USA erhöhen den Druck.

Sollte Russland nun mit Gegenmaßnahmen reagieren und Pkw-Importe aus Europa und den USA sanktionieren, könnte dies die russische Wirtschaft zusätzlich weiter schwächen. In der Studie "Russian Automotive Market Update: what would be the real cost of sanctions?" zeigen die Experten von Roland Berger Strategy Consultants anhand von drei Szenarien die Auswirkungen von Sanktionen auf die russische Automobilindustrie.

Import-Stopp für Autos – drei Szenarien

  • 1. Szenario: Erhöhung der Importzölle für europäische und amerikanische OEMs um zehn Prozentpunkte

    Das für 2015 prognostizierte Marktvolumen von 2,2 Millionen Neuwagen würde dadurch nur leicht sinken. "Europäische und amerikanische OEMs mit Produktionsanlagen in Russland könnten ihre lokale Produktion stärken, um die höheren Importzölle zu umgehen. Dadurch würde das Preisniveau nur geringfügig steigen", erklärt Roland Berger-Partner Jürgen Reers. Russland würde dadurch sogar dazuverdienen: "Trotz geringerer Einnahmen aus der Umsatzsteuer, würde eine Erhöhung der Einfuhrzölle dem russischen Haushalt Mehreinnahmen in Höhe von 55 Millionen Euro bringen", erklärt Roland Berger-Partner Uwe Kumm.
  • 2. Szenario: Import-Stopp für Pkw Importe aus der EU und den USA mit einem Verkaufspreis bis 30.000 Euro

    Bei einem Import-Stopp für Pkw im unteren/mittleren Preissegment, d.h. mit einem Verkaufspreis bis 30.000 Euro, könnten die fehlenden Stückzahlen auf dem russischen Markt zu einem großen Teil aufgefangen werden. Auch in diesem Fall könnten verstärkte Importe aus Asien und ein größeres Produktionsvolumen in den Werken der europäischen und amerikanischen OEMs vor Ort die Marktlage wieder entlasten.
  • 3. Szenario: Einfuhrverbot auf alle Pkw aus der EU und den USA

    Bei diesem Szenario würden auf dem russischen Markt im Jahr 2015 fast 110.000 Fahrzeuge weniger verkauft. Das Land müsste dann mit sinkenden Einnahmen bei Umsatzsteuern und Importzöllen rechnen. "Durch solche Maßnahmen würde sich der russische Staat selbst am meisten schaden", sagt Uwe Kumm. "Nach unseren Berechnungen würden Russland so im Jahr 2015 ca. 1,4 Milliarden Euro an Steuer- und Zolleinnahmen verloren gehen."

    Auch die europäischen und amerikanischen Autohersteller wären stark betroffen: Der Gewinn aus ihrem Russland-Geschäft könnte in den kommenden 12 Monaten um 550 Millionen Euro schrumpfen. "Gewinner in diesen Sanktionsszenarien sind nur die asiatischen Autobauer aus China oder Korea, die ihre Marktanteile in kürzester Zeit stark ausbauen könnten", ergänzt Automotive-Experte Reers.

Rahmenbedingungen für Autoindustrie in Russland verbessern

Nach Einschätzung der Roland Berger-Experten wird die Russland-Krise noch ein bis zwei Jahre weiter anhalten und so den russischen Automobilmarkt weiter schwächen. Westliche Automobilhersteller sollten sich daher schon jetzt darauf vorbereiten. "Automobilkonzerne sollten ihre Kostenbasis und ihre Kapazitäten dem schwächelnden Mark anpassen", rät Reers. "Außerdem sollten sie investitionsschonend die Wertschöpfung im Land erhöhen und Möglichkeiten für Förderprogramme ausloten."

Doch auch die russische Regierung sollte statt auf weitere Sanktionen lieber auf Verbesserung der Rahmenbedingungen setzen, um den Markt langfristig zu stabilisieren und die lokale Produktion wettbewerbsfähiger zu gestalten. Verschiedene Ansätze sind hier denkbar: von einem Nutzungsverbot für alte Fahrzeuge bis hin zu Finanzierungsprogrammen, um den Absatz anzukurbeln. Außerdem sollte das Land insbesondere die lokale Produktion von Komponenten fördern, um die lokale Kostenbasis der Hersteller zu verbessern. "Pkw-Produktion in Russland muss auch auf langfristige Sicht wirtschaftlich sinnvoller sein, als der Import von Fahrzeugen", fasst Uwe Kumm zusammen.

Internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Kinofilmproduktion hängt von Förderungen ab

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München, 16. Oktober 2014

  • Die deutsche Kinofilmindustrie generiert einen Jahresumsatz von fast 1,4 Milliarden Euro, beschäftigt über 10.000 Menschen und sorgt für mehr als 170 Millionen Euro Steuereinnahmen
  • Internationale Kinoproduktionen schätzen den deutschen Standort – hohe Qualität und Effizienz der Filmschaffenden und hervorragende Infrastruktur als Vorteil
  • Die Kinofilmindustrie ist aber auf Filmförderung angewiesen: Rund 170 Millionen Euro Fördermittel stellt Deutschland jährlich für Kinofilme zur Verfügung
  • Doch die deutsche Filmindustrie verliert an Wettbewerbsfähigkeit: Fördersysteme anderer Länder sind deutlich attraktiver

Die Kinofilmproduktion in Deutschland hat in den vergangenen Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen. So wurden 2012 über 240 Kinofilme in Deutschland produziert – doppelt so viele wie im Jahr 2004. Dabei spielen internationale Koproduktionen eine immer wichtigere Rolle: Sie machen mittlerweile fast die Hälfte aller deutschen Spielfilme aus. Insgesamt generierte die Produktion von Kinofilmen in Deutschland im Jahr 2012 einen direkten Umsatz von 573 Millionen Euro. Rechnet man auch die indirekten Umsätze der Zulieferer sowie weitere Ausgaben der Industriebeschäftigten hinzu, so belaufen sich die Umsätze der Branche auf rund 1,4 Milliarden Euro.

In der neuen Studie "Volkswirtschaftliche Effekte der Kinofilmproduktion in Deutschland" analysieren die Roland Berger-Experten die deutsche Kinoindustrie und nehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich unter die Lupe. Die Studie, in die u.a. die Ergebnisse einer Online-Befragung unter internationalen Filmproduzenten einfließen, zeigt: Die Kinofilmproduktion in Deutschland beschäftigt mittlerweile rund 10.000 Menschen und generiert Steuereinnahmen von fast 170 Millionen Euro. Darüber hinaus hat sie eine wichtige kulturelle und technologische Bedeutung.

"Deutschland hat als Standort für Kinofilmproduktion eine gute Position", erklärt Ina Wietheger, Partner von Roland Berger Strategy Consultants. "Internationale Filmproduktionen schätzen vor allem die hohe Qualität und Produktivität der deutschen Filmschaffenden, die hervorragende Infrastruktur und flexiblen Arbeitsbedingungen."

Attraktivere Filmförderung erforderlich

Im internationalen Wettbewerb um Kinoproduktionen spielen jedoch vor allem Filmförderungen eine sehr wichtige Rolle. "Immer öfter entscheiden Filmproduzenten, in welchem Land sie ihre Filme drehen und produzieren werden, auf Basis der Attraktivität der Filmförderungen", erläutert Ina Wietheger. "Und hier droht Deutschland im internationalen Vergleich an Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren."

In Deutschland stellen Bund und Länder rund 170 Millionen Euro Fördermittel für Kinoproduktionen jährlich zur Verfügung – davon stammen rund 100 Millionen Euro aus Steuermitteln. Das ist weit weniger als in anderen Ländern. So hat z.B. Kalifornien seine jährliche Filmförderung vor kurzem verdreifacht – auf 300 Millionen Dollar. Kanada fördert Kinofilmproduktionen für 320 Millionen Dollar pro Jahr.

Auch die so genannte "Kappungsgrenze" pro Film, d.h. der maximale Förderbetrag pro Film liegt in Deutschland niedriger als in anderen Ländern. So beträgt die Fördergrenze pro Film beim Deutschen Filmförderfonds (DFFF) 4 Millionen Euro, nur in Ausnahmefällen 10 Millionen Euro. Ein Hindernis ist hier auch die mangelnde Planungssicherheit, denn die DFFF-Fördermittel sind haushaltsgebunden und werden daher jährlich neu festgelegt. "Die Förderung der Kinofilmproduktion sollte zum internationalen Standard werden. Wenn eine starke deutsche Kinofilmproduktion gesellschaftlich und politisch erwünscht ist, sollte ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit durch bessere Förderbedingungen gestärkt werden", fasst Ina Wietheger zusammen.

Stiftungen müssen fokussierter und mutiger werden

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Stuttgart/München, 29. Oktober 2014

  • Studie zur Zukunft des Stiftens von Roland Berger Strategy Consultants im Auftrag der Robert Bosch Stiftung vorgestellt
  • Diskussionsstoff für Konferenz "Zeit der Bürger - wie Zivilgesellschaft und Stiftungen Zukunft gestalten" mit Bundespräsident Gauck und den Friedensnobelpreisträgern Kailash Satyarthi (2014) und Muhammad Yunus (2006) am 16. und 17. Oktober in Berlin

Stiftungen sind durch ihre finanzielle und politische Unabhängigkeit dafür prädestiniert, zur Lösung gesellschaftlicher Probleme beizutragen. Um dieses Potential voll auszuschöpfen, müssen sie in Zukunft noch fokussierter, mutiger und transparenter agieren. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Zukunft des Stiftens" von Roland Berger Strategy Consultants, die die Robert Bosch Stiftung anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens in Auftrag gegeben hat.

"Zu unserem 50-jährigen Jubiläum wollen wir eine Plattform bieten, um über die Zukunft des eigenen Sektors zu diskutieren", sagt Dr. Ingrid Hamm, Geschäftsführerin der Robert Bosch Stiftung. "Die vorliegende Studie bietet die Grundlage dafür. Sie fasst viele Fragen zusammen, auch selbstkritische, die derzeit in der Stiftungswelt diskutiert werden. Mit ihrer Analyse geben die Autoren wichtige Impulse, wie sich Stiftungen in Zukunft aufstellen sollten, um den größtmöglichen Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten."

Für die Studie haben die Autoren der internationalen Strategieberatung exklusive Interviews mit internationalen Stiftungsvertretern und Wissenschaftlern geführt und quantitative Daten analysiert.

Die Studie zeigt, dass Stiftungen eine immer wichtigere Rolle in der Gesellschaft spielen. So belegen aktuelle Erhebungen, dass die Zahl der Stiftungen in Deutschland in den letzten zehn Jahren um rund 70 Prozent zugenommen hat, von 12.088 (2003) auf 20.150 (2013). Bemerkenswert ist dabei die Entwicklung von Bürgerstiftungen, deren Vermögen sich seit 2003 von knapp 20 auf 216 Millionen mehr als verzehnfacht hat.

Gleichzeitig stellen Themen wie der demografische Wandel, Knappheit der Ressourcen und die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts Stiftungen vor neue Aufgaben. Auch der absehbare Rückzug des Staates aus Bereichen wie der Kultur zwingt Stifter und Stiftungen ihre Rolle im Verhältnis zum staatlichen Handeln neu zu definieren.

"Stiftungen können ein Motor der Zivilgesellschaft sein. Diese Rolle anzunehmen, bedeutet mehr Verantwortung, konsequente Wirkungsorientierung und geht mit einer entsprechenden Professionalisierung, Offenheit und Dialog einher", so Dr. Ingrid Hamm.

Die Roland Berger-Experten stellen jedoch fest, dass Stiftungen ihr Potential in der Praxis häufig nicht ausschöpfen. Um wirksamer zu werden, sollten sie in Zukunft fokussierter arbeiten, so die Strategieberater. Das beginnt mit einer strategischen und faktenbasierten Auswahl der Themen: Stiftungen sollten klare Ziele definieren und sich bewusst für eine Rolle entscheiden, die sie einnehmen wollen. Großes Potential sehen die Roland Berger-Experten in der Rolle des Brückenbauers, da Stiftungen unterschiedliche Akteure an einen Tisch holen und eine Plattform für eine fruchtbare Reflexion und einen regen Austausch schaffen können.

In Zukunft werden sich Stiftungen zudem stärker mit der Wirkung und Effizienz ihrer Aktivitäten auseinandersetzen müssen. Zur Evaluation der eigenen Arbeit gehöre aber auch eine produktive Fehlerkultur. Die Studienautoren raten daher zu mehr Mut und Risikobereitschaft. Außerdem verlangt die prominentere Rolle, die Stiftungen inzwischen in der Öffentlichkeit einnehmen, mehr Transparenz.

Auch über Kooperationen sollten Stiftungen in Zukunft bewusster nachdenken. So fordern die zunehmende Komplexität gesellschaftlicher Probleme und begrenzte Kapazitäten einzelner Organisationen eine bessere Zusammenarbeit untereinander und mit anderen Akteuren.

Exzellenter Vertrieb erschließt neues Umsatz- und Gewinnpotential und schützt Produkte vor der Kommoditisierung

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München, 4. November 2014

  • Optimierter Vertrieb ermöglicht Umsatz- und Gewinnsteigerung um mehr als 10 Prozent
  • Wichtige Hebel: Anpassung der Produkte an die Kundenbedürfnisse, Ausrichtung der Vertriebsressourcen an den Zielkunden, innovative Vertriebskonzepte und differenzierte Kompetenzen
  • Chemieindustrie: Digitale Vertriebskanäle und Online-Marketing sind bisher nicht relevant – persönlicher Kundenkontakt ist entscheidend

Immer mehr Unternehmen im B2B-Geschäft halten einen exzellenten Vertrieb und gutes Marketing für eine sehr wichtige Voraussetzung, um organisch weiter zu wachsen. Pflegen Firmen eine konsequente kunden- und ergebnisorientierte Geschäftskultur und setzen sie auf innovative Vertriebsansätze, können sie ihre Profitabilität und Wettbewerbsfähigkeit steigern. Das sind die Kernergebnisse der neuen Studie von Roland Berger Strategy Consultants "Commercial excellence: Perfect compound of intuition and facts". Die Analyse basiert auf einer weltweiten Umfrage von Unternehmen in allen wesentlichen Märkten aus der Spezialchemie-, Nahrungsmittel-, Luftfahrt-, IT-, Telekommunikations- sowie Maschinenbauindustrie.

Die Roland Berger-Studie zeigt: Optimierte Marketing- und Vertriebsprozesse bieten zusätzliches Umsatz- und Gewinnpotenzial: 40 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass sie ihren Umsatz um mehr als 7 Prozent steigern können. Weitere 30 Prozent erwarten sogar eine Gewinnsteigerung von mehr als 5 Prozent. Einzelne Branchen wie die Chemieindustrie sind noch optimistischer.

"Europäische und amerikanische Firmen sehen in einem optimierten Marketing- und Vertriebsansatz einen wichtigen Wettbewerbsfaktor auf dem umkämpften Markt", erläutert Carolin Griese-Michels, Roland Berger-Expertin für Vertriebsexzellenz im Chemiebereich. "Denn nur durch mehr Kundennähe, effizientere Prozesse und innovative Ansätze zur Produktdifferenzierung können Firmen vermeiden, in die gefährliche Preisabwärtsspirale der Kommoditisierung zu geraten. Wenn Produkte und Dienstleistungen für die Kunden beliebig austauschbar werden, spielt nur noch der Preis eine Rolle."

Kundennähe ist entscheidend für den Erfolg

Um ihren Vertrieb optimal aufzustellen, setzen die besten Unternehmen vor allem auf drei Hebel: Sie passen ihr Produkt- und Serviceangebot an die neuen Kundenbedürfnisse an, steuern ihre Vertriebsressourcen nach Zielgruppe und Produktportfolio und bauen gezielt Kompetenzen und Führungsqualitäten im Vertrieb auf. Denn Firmen, die ihre Kunden genau kennen und ihren Vertrieb konsequent nach den Kundensegmenten richten, sind in der Lage, sich vom Wettbewerb zu differenzieren. Denn dank ihrer Kenntnisse der Kundenwünsche können sie Preisprämien besser durchsetzen und so ihre Produkte von der Kommoditisierung schützen.

Viel weniger Bedeutung messen die Befragten bisher dagegen dem Online-Marketing und -Vertrieb bei. "Gerade bei komplexen Produkten mit spezifischem Nutzen wie etwa in der Spezialchemie müssen Unternehmen sehr nah an den Kunden sein und ihre Anforderungen genau kennen", sagt Carolin Griese-Michels. "Anonyme Vertriebsbeziehungen über Online-Kanäle helfen im Kampf gegen eine Kommoditisierung der Produkte nicht. Echter Mehrwert für die Kunden liegt aus Sicht der Befragten hier in der persönlichen Beratung auf Augenhöhe und einem tiefen Verständnis für deren Bedürfnisse".

Innovatives Key Account Management ist erforderlich

Beim Vertrieb im B-to-B-Bereich sind sich die Befragten einig: Key Account Manager, Außendienstmitarbeiter und technische Vertriebsmitarbeiter sind die wichtigsten Vertriebskanäle und stellen den persönlichen Kontakt zum Kunden sicher. Umso wichtiger sind technische Qualifikationen und Kompetenzen im Vertrieb, um sich vom Wettbewerb zu differenzieren. Über die Hälfte der Studienteilnehmer setzt beim Key Account Management eher auf klassische Vertriebsinstrumente wie Rahmenverträge und Veranstaltungen, um die Kunden enger an das Unternehmen zu binden. Die Studie zeigt aber auch: Vor allem Chemiekonzerne setzen dagegen auf innovative, kollaborative Vertriebsmodelle, etwa durch Partnerschaften im Forschungs- und Entwicklungs- oder im Marketing-Bereich. In dieser Hinsicht sind amerikanische Firmen oft innovativer als Europäer.

Obwohl die Umfrageteilnehmer ein innovatives Key Account Management, ein werteorientiertes Marketing und eine kundenspezifische Preisgestaltung für wichtige Hebel im Vertrieb halten, zögern jedoch viele Firmen, diese Maßnahmen umzusetzen. "Unternehmen, die diese Hebel konsequent anwenden, erschließen nicht nur neues Umsatz- und Gewinnpotenzial – sie schützen sich auch gleichzeitig gegen Kommoditisierung und wachsenden Margendruck auf ihre Produkte", fasst Carolin Griese-Michels zusammen.

Operations-Effizienz-Radar 2015

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München, 7. November 2014

  • Schwache Konjunktur im zweiten Halbjahr 2014 sorgt auch 2015 für langsameres Wachstum in Deutschland
  • Neue Studie von Roland Berger und dem Internationalen Controller Verein (ICV): Trends wie Industrie 4.0 bieten noch Wachstumschancen
  • Firmen im deutschsprachigen Raum haben den Trend erkannt, aber zwei Drittel haben noch keine konkreten Maßnahmen in Richtung Industrie 4.0 ergriffen
  • Die Agenda der Chief Financial Officers (CFOs): Produktportfolio, Controlling und Finanzen sowie Innovation und Entwicklung spielen eine wichtige Rolle

Das globale Wirtschaftswachstum hat sich im laufenden Jahr verlangsamt. Auch in Deutschland revidierten die Roland Berger-Experten die Konjunkturprognose für 2014 nach unten – von 2,0 Prozent auf 1,7 Prozent für das Gesamtjahr. Ein klares Zeichen für diesen rückläufigen Trend sind etwa die sinkenden Aufträge im deutschen verarbeitenden Gewerbe: Hier ging der Auftragseingang im August 2014 um fast 6 Prozent im Vergleich zum Vormonat zurück. Und auch für 2015 wird eine schwache Konjunktur erwartet.

Dennoch bestehen für Unternehmen gute Wachstumsmöglichkeiten, wenn sie sich Trends wie der zunehmenden Digitalisierung öffnen. Dies zeigt das neue "Operations-Effizienz-Radar – Die Top-Hebel für die CFO-Agenda 2015" von Roland Berger Strategy Consultants und dem Internationalen Controller Verein (ICV). "Die meisten Firmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz wissen, dass sie an der Entwicklung der Industrie 4.0 nicht vorbei kommen, wenn sie künftig wettbewerbsfähig bleiben wollen", sagt Roland Berger-Partner Oliver Knapp. So prognostizieren rund zwei Drittel der Befragten, dass der verstärkte Einzug der Digitalisierung in die Industrie auch ihr Unternehmen beeinflussen wird.

Allerdings hat bisher nur ein Drittel der Umfrageteilnehmer konkrete Maßnahmen ergriffen, um einen Transformationsprozess tatsächlich in die Wege zu leiten. "Viele Firmen sind sich über die Anforderungen der Industrie 4.0-Welt und die möglichen Auswirkungen auf ihr Geschäftsmodell noch nicht im Klaren und zögern daher noch", erklärt Thomas Rinn, Partner von Roland Berger Strategy Consultants. "Zudem fühlen sie sich von der Politik nicht ausreichend unterstützt."

Innovatives Produktportfolio und besseres Controlling für den Markterfolg

Angesichts dieses Trends sollten Firmen die neuen Technologien in ihrer Produktion stärker einbeziehen und ihr Produktportfolio entsprechend anpassen, um weiter wachsen zu können. Für rund 70 Prozent der Befragten steht daher die Optimierung des Produktportfolios im kommenden Jahr ganz oben auf der Agenda. "Unternehmen sollten vor allem ihr Produktportfolio aktiv gestalten – permanente Bereinigung, Optimierung und Innovation spielen hier eine wesentliche Rolle", rät Conrad Günther, Mitglied des Vorstandes vom Internationalen Controller Verein (ICV).) "Dabei sollten sie das Potenzial innovativer Trends und Technologien wie Industrie 4.0 systematisch nutzen."

Wichtig ist außerdem, auf die einzelnen Produktmerkmale stärker zu achten. Diese sollten die sich ständig verändernden Kundenbedürfnisse besser reflektieren. Dabei sollten Firmen aber auch die steigende Komplexität und die Gewinnmargen ihrer Produkte berücksichtigen. Eine wesentliche Rolle spielt deshalb das Controlling: "Firmen sollten diesen Bereich stärken, um eine bessere Transparenz über ihre Kostenstruktur zu erzielen. Denn so können sie schneller auf künftige Marktveränderungen oder Krisen reagieren", empfiehlt Conrad Günther vom ICV. So haben zwei Drittel der Studienteilnehmer vor, ihre Kostentransparenz durch ein besseres Controlling zu erhöhen. Eine stärkere Zentralisierung der Controlling-Funktionen und zusätzliche Backoffice-Dienstleistungen sind mögliche Hebel in diese Richtung.

Vertrieb und Produktion effizienter gestalten

Um sich gegen eine schwächere Konjunktur zu wappnen, sollten Firmen außerdem ihren Vertrieb effizienter aufstellen: Eine bessere Preispolitik und eine gezielte Steuerung der Vertriebskanäle können hier helfen. Auch in der Produktion sollten Unternehmen ihre Prozesse regelmäßig überprüfen und verbessern, um so eine höhere Effizienz zu erreichen. "Außerdem ist es wichtig, im Entwicklungsbereich die Zeiten für die Markteinführung neuer Produkte zu verkürzen. Denn so können Firmen erhebliche Kosten sparen und in kürzeren Zeitabständen neue Produkte auf den Markt bringen", sagt Roland Berger-Stratege Thomas Rinn.

Trotz allgemeiner Trends unterscheiden sich die Top-Hebel auf der CFO-Agenda nach Branchen. Während die Automobilindustrie, der Maschinen- und Anlagenbau und das Baugewerbe vor allem auf die Entwicklung eines zukunftsfähigen Produktportfolios setzen, fokussieren sich Konsumgüter- und Hightech-Industrie darauf, ihre Produktpalette zu reduzieren. Gezielte Strategien im Einkaufsmanagement spielen hingegen nur bei Chemie- und Pharmakonzernen eine große Rolle.

Generell gilt jedoch die Regel: Kundenbedürfnisse sollten in erster Linie besser berücksichtigt werden. In dieser Hinsicht wird der Trend in Richtung Industrie 4.0 eine wesentliche Rolle spielen. Denn dadurch können Firmen innovative Lösungen anbieten und die Kundenwünsche selbst bei kleineren Mengen besser berücksichtigen. "Doch darauf sollten Unternehmen schon jetzt vorbereitet sein und die richtigen Schritte in die Wege leiten. Wer heute diese Transformation verpasst, wird bald den Druck der Kunden spüren. Sie werden früher oder später ihre Lieferanten dazu zwingen, sich den Industrie 4.0-Prozessen zu öffnen", fasst Oliver Knapp zusammen.


Chefstrategen in Unternehmen sollten sich stärker bei der Umsetzung ihrer Strategien engagieren

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München/St. Gallen, 10. November 2014

  • Neue Studie von Roland Berger Strategy Consultants und der Universität St. Gallen: 70 Prozent der Firmen durchlaufen derzeit einen Transformationsprozess
  • 90 Prozent von ihnen haben eine eigene Strategieabteilung – Finanzdienstleister, Pharma-, Chemie- und Biotechnologiekonzerne am besten aufgestellt
  • Doch die Personal- und Finanzressourcen der Strategieabteilungen werden immer knapper
  • Chief Strategy Officers (CSOs) sollten verstärkt bei der Umsetzung ihrer Strategien mitwirken, um einen größeren Erfolg zu erzielen

In einer sich permanent ändernden Welt, in der geopolitische Faktoren die wirtschaftlichen Zusammenhänge stark beeinflussen, müssen Firmen in der Lage sein, ihre Strategie und ihr Geschäftsmodell regelmäßig zu überprüfen und anzupassen. Transformation wird so für zwei Drittel der Firmen zum alltäglichen Prozess, um auf dem Markt erfolgreich zu wirtschaften; 90 Prozent von ihnen besitzt mittlerweile eine hausinterne Strategieabteilung.

Das ergibt die neue Studie "The strategist's change – How successful CSOs transform their companies" von Roland Berger Strategy Consultants und der Universität St. Gallen. Die Studie basiert auf einer umfangreichen Umfrage unter 160 Strategieleitern europäischer Unternehmen aus verschiedenen Branchen.

Der Chefstratege zwischen wichtigen Transformationsprozessen und Ressourcenknappheit

Um diesen permanenten Transformationsprozess effizient voranzutreiben, hat sich der Chief Strategy Officer (CSO) in den meisten Firmen als wichtiges Mitglied des Top-Managements etabliert. "Chefstrategen genießen einen immer höheren Stellenwert in den Unternehmen aller Branchen", erklärt Roland Berger-Partner Tim Zimmermann. "So berichten sie direkt an die Geschäftsführung ihrer Firma und stehen ihr beratend zu Seite, wenn es darum geht, die Zukunft des Unternehmens zu gestalten."

Doch obwohl den CSOs eine zunehmend wichtigere Rolle im Unternehmen zugeschrieben wird, müssen sie andererseits mit immer knapperen Ressourcen kämpfen – finanziell und personell. "Um eine passende Strategie für die eigene Firma zu erarbeiten und umzusetzen, braucht der Chefstratege entsprechende Ressourcen, um ein dediziertes Team aufstellen zu können“, erläutert Prof. Dr. Markus Menz vom Institut für Betriebswirtschaft der Universität St. Gallen.

Die Realität sieht jedoch oft anders aus: Die Zahl der Strategie-Vollzeitkräfte in den Unternehmen im deutschsprachigen Raum ist in den vergangenen drei Jahren sogar zurückgegangen. "Die weitverbreitete Vorstellung eines Strategie-Wasserkopfes ist in den meisten Firmen bislang nur ein Mythos", sagt Prof. Dr. Menz. Allerdings zeigt die Studie erhebliche Branchenunterschiede: Leisten sich Finanzunternehmen sowie Biotechnologie-, Pharma- und Chemiekonzerne deutlich größere Strategieabteilungen, so bilden die Dienstleistungsbranche, die Konsumgüterindustrie und der Handel das Schlusslicht.

Stärkerer Fokus auf Implementierung ist notwendig

Ebenso wichtig für eine erfolgreiche Unternehmensstrategie ist das persönliche Engagement der Chefstrategen, wenn es darum geht, die festgelegte Strategie konkret umzusetzen. „Wer sich schwerpunktmäßig mit neuen Ideen und Konzepten befasst, die Umsetzung aber nicht selbst leitet, dessen Erfolgsaussichten sind deutlich geringer", sagt Roland Berger-Partner Tim Zimmermann. " Viel erfolgreicher sind Strategieteams, wenn sie die Implementierung ihrer Strategien selbst verantworten, den Prozess steuern und anschließend die Erfolgskontrolle durchführen."

Doch gerade mal ein Drittel der befragten Firmen agiert heute so, wenn es darum geht, neue Strategien operativ umzusetzen. In den meisten Fällen ziehen CSOs ihre beratende Funktion vor. Denn so glauben sie, bessere Chancen zu haben, befördert zu werden. "An dieser Stelle sollte ein grundlegendes Umdenken stattfinden – zum Wohl der Unternehmen selbst", rät Prof. Dr. Markus Menz von der Universität St. Gallen. "Strategen, die den gesamten Prozess mitgestalten, sollten angemessener gewürdigt werden. Denn ihr starkes Engagement bei der operativen Umsetzung der Unternehmensstrategie garantiert oft einen größeren Erfolg."

itelligence-Kunde Roland Berger Strategy Consultants mit dem BEACON AWARD FOR BUSINESS INNOVATION 2014 ausgezeichnet

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New York / Bielefeld, 13. November 2014

Lassen sich die Umsetzung und Wirkung innovativer Ideen messen? Saugatuck Technology, einer der renommiertesten US-Analysten, beantwortet diese Frage mit einem klaren „Ja“ und zeichnete am 12. November in New York Roland Berger Strategy Consultants für seine innovative Cloud-Strategie aus: Roland Berger Strategy Consultants gewinnt den angesehenen BEACON AWARD FOR BUSINESS INNOVATION 2014.

Der itelligence-Kunde Roland Berger Strategy Consultants nutzt SAP® Business ByDesign®, die Cloud-Lösung der SAP, um seine Unternehmensberatern weltweit in 50 Büros in 36 Ländern einen schnellen und effektiven Zugriff auf alle erforderlichen Management-Tools zu ermöglichen.

Daniel Gerster, CIO von Roland Berger Strategy Consultants: „Als Cloud-basierte Software bietet SAP Business ByDesign die zentrale Plattform, die für das standardisierte und IT-gestützte Management eng verzahnter Geschäftstätigkeiten erforderlich ist. Diese Tätigkeiten reichen vom Kundenbeziehungsmanagement (CRM) und der Projektimplementierung bis hin zur Finanzbuchhaltung und -kontrolle. Bei Roland Berger haben wir begriffen, dass technische Innovationen uns dabei unterstützen, unsere Geschäftsziele schnell und mit neuem Qualitätsniveau zu erreichen, um uns Wettbewerbsvorteile zu verschaffen.“

Die modulare und flexible Cloud-Lösung SAP Business ByDesign ist äußerst skalierbar und kann schnell angepasst werden, wenn neue Geschäftsstellen von Roland Berger eröffnet werden oder wenn Unternehmensberater auf nationaler und internationaler Ebene neue Projekte implementieren.

Wolfgang Kröner, Global Head SAP Cloud Solutions, itelligence AG, sagt: „Für mich ist der BEACON AWARD das Ergebnis einer erfolgreichen Dreiecksgeschichte. Die Cloud-Lösungen von SAP, die internationale Ausrichtung und die eindeutigen Unternehmensziele von Roland Berger sowie das Know-how von itelligence als globaler IT-Dienstleister passten perfekt zusammen, um Innovationen sichtbar zu machen.“

Versicherungswirtschaft in Mittel- und Osteuropa: Innovative Produktangebote für "Digital Natives" bieten große Wachstumschancen

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München, 27. November 2014

  • Neue Roland Berger-Studie: Die größte Zielgruppe der Versicherer in Mittel- und Osteuropa sind die Generationen Y (bis 35 Jahren) und Z (unter 20 Jahre)
  • Bis 2025 machen sie 60 Prozent der potenziellen Kunden in Mitteleuropa aus
  • Versicherungen nach Bedarf: Bis zu 15 Millionen Kfz-Fahrer in Mittel- und Osteuropa würden auf solche Angebote zurückgreifen
  • Vertriebskanäle sollten dem neuen Kaufverhalten der jungen Generationen angepasst werden – Online-Angebote sind stärker gefragt
  • Doch jüngere Kunden sind auch preissensitiver; Margendruck auf die Versicherer wächst

Der Versicherungsmarkt in Mittel- und Osteuropa steht vor großen Herausforderungen. Denn neue Kundengruppen wie die online-affinen Generationen Y (bis 35 Jahren) und Z (unter 20 Jahre), die zunehmende Digitalisierung und neue Wettbewerber auf dem Markt erfordern ein Umdenken der Branche. Innovative Produktangebote und Vertriebskanäle sind hier zunehmend gefragt, um die Chancen dieses wichtigen Versicherungsmarktes nicht zu verpassen.

Die Experten von Roland Berger Strategy Consultants zeigen in ihrer neuen Versicherungsstudie "Next Generation Insurance in Central Europe" die relevanten Branchentrends auf und erläutern Wachstumsmöglichkeiten für Versicherer in den kommenden fünf bis zehn Jahren. Untersucht wurde die Marktsituation für Versicherungsunternehmen in Polen, Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Kroatien. Befragt wurden dazu mehr als 1.800 Privathaushalte.

Gute Wachstumsaussichten in Mittel- und Osteuropa

Vor allem im Bereich der Basisversicherungen können Versicherer in dieser Region in Zukunft weiter wachsen. Denn viele Menschen haben hier immer noch keine klassischen Versicherungsverträge (Lebens-, Unfall-, Renten-, Kfz- oder Krankenversicherung) abgeschlossen. Auch durch die Optimierung bereits abgeschlossener Policen könnten Anbieter ihre Prämien erhöhen. Denn oft sind Kunden in den untersuchten Ländern immer noch unterversichert.

Den größten Hebel für Versicherungsunternehmen stellen aber innovative Lösungen dar – zum Beispiel Versicherungsprodukte nach Bedarf, so genannte "Usage Based Insurances" (UBI). "Solche Tarifmodelle basieren ausschließlich auf den individuellen Nutzungsgewohnheiten und Risikoprofilen der Kunden", erklärt Versicherungsexperte Wolfgang Hach von Roland Berger Strategy Consultants. "Kfz-Versicherungen eignen sich hierfür besonders gut, denn mithilfe moderner Technik kann das Fahrverhalten genau analysiert und der Versicherungstarif entsprechend gestaltet werden. Wer weniger oder sicherer fährt, zahlt weniger."

Dafür verspricht der mittel- und osteuropäische Markt ein großes Potenzial: Laut Roland Berger-Umfrage könnten sich bis zu 15 Millionen Autofahrer vorstellen, auf Versicherungsmodelle nach Bedarf umzusteigen. "Internationale Anbieter sollten diesen Markt nicht außer Acht lassen", rät Hach.

Digital Natives: die größte Zielgruppe

Doch vor allem auf die Generationen der unter 35-Jährigen sollten Versicherungskonzerne in der CEE-Region setzen. Denn diese werden bis 2025 etwa 60 Prozent der potenziellen Kunden ausmachen und vor allem Produkte und Dienstleistungen schnell und flexibel online kaufen. "Internet-affine Verbraucher sind künftig die wichtigste Zielgruppe für Versicherer in Osteuropa. Sie müssen allerdings deren Kaufverhalten genau verstehen und ihre Produkte und Vertriebskanäle den Kundenbedürfnissen anpassen", erläutert Roland Berger-Partner Jörg Oliveri del Castillo-Schulz.

Dabei ist es besonders wichtig, junge Kunden schon sehr früh an sich zu binden. Denn je älter Versicherungskunden werden, desto mehr sind sie bereit, Anbieter zu wechseln. Schließen rund 90 Prozent der 18-24-Jährigen Policen über die eigenen Vertriebskanäle der Versicherer ab, so sind es in der Zielgruppe der 25-34-Jährigen nur noch 47 Prozent. "Um junge Kunden für sich zu gewinnen, sollten Versicherer besonders auf eine einfache Vertragsabwicklung sowie auf transparente und preisgünstige Angebote setzen – vor allem online", rät daher Oliveri del Castillo-Schulz.

Druck auf die Margen steigt

Die immer stärkere Dominanz der Online-Vertriebskanäle zwingt Versicherer zu einer besseren Transparenz in der Tarifgestaltung sowie in der Kommunikation. Denn vor allem die junge Kundschaft informiert sich heute über Social Media-Foren und dezidierte Webseiten über mögliche Versicherungsangebote. Auch die Gestaltung der Webseiten der Versicherer sollte nutzerfreundlich sein – insbesondere wenn es um einfache Produkte wie Sach- oder Kfz-Versicherungen geht. "Der Trend in Richtung Digitalisierung geht weiter", sagt Wolfgang Hach. "So werden Verbraucher künftig Versicherungen in wenigen Minuten über Apps mobil abschließen können. Bei komplexen und beratungsintensiven Produkten wie Lebensversicherungen werden weiterhin der eigene Außendienst, Makler oder Banken Vorteile haben."

Doch der Digitalisierungstrend stellt Versicherungskonzerne auch vor große Herausforderungen. Denn die hohe Preissensitivität jüngerer Kunden und die Möglichkeit, online schnell Tarife zu vergleichen, führen zu einem unaufhaltsamen Preiswettbewerb auf dem Versicherungsmarkt. Dienstleitungen werden so immer stärker standardisiert und kostengünstiger. Dies wirkt sich allerdings negativ auf die Margen der Anbieter aus; eine Differenzierung vom Wettbewerb ist kaum mehr möglich. "Um dennoch in den kommenden Jahren profitabel wachsen zu können, sollten Versicherungsunternehmen in Mittel- und Osteuropa ihre Geschäftsmodelle noch stärker an die individuellen Kundenbedürfnisse anpassen und eine Re-Fokussierung ihrer Vertriebskanäle anstreben", fasst Jörg Oliveri del Castillo-Schulz zusammen.

Roland Berger Strategy Consultants ernennt 13 neue Partner in ihren weltweiten Büros

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München/Dublin 28. November 2014

  • In Deutschland, China, Frankreich, USA, Großbritannien, Südkorea, Italien, der Schweiz, Ungarn und Indien nimmt die Strategieberatung 13 Mitglieder neu in den Partnerkreis auf – drei von ihnen in Deutschland
  • Weitere Partner werden morgen zum Senior Partner befördert

Bei ihrem turnusmäßigen Treffen in Dublin haben die 220 internationalen Partner von Roland Berger Strategy Consultants 13 neue Partner in Deutschland, China, Frankreich, USA, Großbritannien, Südkorea, Italien, der Schweiz, Ungarn und Indien gewählt. Weitere Partner werden morgen auf die nächste Partnerstufe befördert. Mit diesen Berufungen erweitert die Strategieberatung den Kreis ihrer Gesellschafter und stärkt ihre weltweite Präsenz.

"Wir sind stolz darauf, exzellente Berater an uns zu binden und weiter zu fördern. Denn die meisten neugewählten Partner gehören schon seit Jahren zu unserer Firma und haben sich hervorragend weiterentwickelt", erklärt Charles-Edouard Bouée, CEO von Roland Berger Strategy Consultants.

Die neuen Roland Berger-Partner

Egidio Calegari (41) kam 2012 zu Roland Berger und ist Partner im Competence Center Financial Services in Mailand. Er berät Finanzinstitute zu Risiken, Problemkrediten, Performance-Steigerung, M&As und entsprechenden Transformationsprojekten. Egidio Calegari verfügt über mehr als 14 Jahre Erfahrung in der Beratung von Bankengruppen, darunter viele Geschäftsbanken und Verbraucherkredit-Spezialisten. Er hat Elektrotechnik am Politecnico in Mailand studiert und einen MBA-Abschluss an der Wirtschaftsuniversität Bocconi in Mailand erworben.

Thorsten de Boer (43) ist Partner im Competence Center Consumer Goods & Retail in München. Er kam 2000 zu Roland Berger und ist ein ausgewiesener Einzelhandelsexperte mit Erfahrung in der gesamten Wertschöpfungskette und in verschiedenen Branchensegmenten wie dem Lebensmitteleinzelhandel, dem Elektrofachhandel und dem Drogeriehandel. Er berät Kunden in allen relevanten Themenbereichen – von Wachstumsstrategien bis hin zur Restrukturierung. Der Schwerpunkt seiner Beratungstätigkeit liegt auf Multichannel- und Category-Management. Hier hat er den Roland Berger-Beratungsansatz "Customer Centric Retailing" weiterentwickelt. Thorsten de Boer hat Betriebswirtschaftslehre an der Universität Osnabrück studiert.

Fabian Engels (36) ist Partner im Competence Center Restructuring & Corporate Finance in Berlin. Seit seinem Einstieg bei Roland Berger im Jahr 2006 hat er in Europa und im Nahen Osten zahlreiche Klienten in Fragen der Strategieentwicklung, der Post-Merger-Integration (PMI), der globalen Reorganisation und bei Restrukturierungsprojekten und Due-Diligence-Prüfungen betreut. Fabian Engels ist ein Experte für den Transportsektor – vor allem für die Schifffahrt und den Schiffbau. Er verfügt zudem über ein umfassendes Know-how in den Bereichen Immobilien, Handel und Private Equity. Er hat Betriebswirtschaft an der Freien Universität Berlin studiert und an der Universität Lüneburg promoviert.

Rahul Gangal (36) ist Partner im Büro New Delhi. Er betreut Klienten aus unterschiedlichen Branchen – von der Luftfahrt und Verteidigung über die High-Tech-und Automobilindustrie bis hin zum Infrastruktursektor. Er ist Experte für Unternehmenswachstum und -strukturen, Markteintritt, Geschäftsstrategie, Kompensationsgeschäfte und Turnaround-Strategie. Ferner berät Rahul Gangal den öffentlichen Sektor in der Formulierung und Implementierung politischer Ziele. Bevor er zu Roland Berger kam, war er für die Tata-Gruppe sowie für führende Investment- und Private-Equity-Gesellschaften in der Luftfahrt-, Verteidigungs- und Sicherheitsindustrie tätig. Rahul Gangal hat Wirtschaftswissenschaften an der Universität Delhi studiert und ein MBA-Studium am indischen Institut für Außenhandel in New Delhi absolviert.

Alexei Kharlamov (40) ist Partner im Competence Center Media & Telecommunications in Paris. Nach 10-jähriger Erfahrung bei führenden Unternehmensberatungen kam er 2006 zu Roland Berger. Als Experte für Telekommunikation berät Alexei Kharlamov Firmen in Strategiefragen, bei der Einführung neuer Aktivitäten, zum Kundenerlebnis, zur Digitalisierung und zu Lean Operations. Er war an Wachstums- und Transformationsprojekten in zahlreichen Branchen West- und Osteuropas, Afrikas und des Nahen Ostens beteiligt. Alexei Kharlamov hat an der École Polytechnique in Paris studiert.

Soosung Lee (45) ist Partner in Seoul (Südkorea). Der Schwerpunkt seiner Beratungstätigkeit liegt auf Strategie und Organisation, Private Equity und Corporate Finance. Soosung Lee betreut hauptsächlich Klienten aus der Automobilindustrie, dem Maschinen- und Anlagenbau, der Hightech- und der Konsumgüterindustrie, dem Einzelhandel, der Energiewirtschaft und der Biotechnologie. Bevor er 2012 zu Roland Berger kam, war Soosung Lee für eine internationalen Unternehmensberatung, verschiedene Investmentgesellschaften und ein Biotechnologieunternehmen tätig. Er besitzt einen Bachelor-Abschluss in Gentechnologie der Korea University und einen MBA-Abschluss der Wharton School in Pennsylvania (USA).

Gillian S. Morris (49) kam 2012 zu Roland Berger und ist Partner im Bereich Energie und Chemie in Boston. Sie betreut Klienten bei strategischen Fragen wie Unternehmens- und Geschäftsbereichsstrategie, Markteintritt, Wachstumsstrategie und M&A und kann dabei aus ihrer fast 20-jährigen Erfahrung in der Unternehmensberatung schöpfen. Gillian S. Morris verfügt über umfassende Branchenkenntnisse in der Spezialchemie – darunter synthetische Polymere, Biozide, Chemikalien zur Wasseraufbereitung, Pflanzenschutzmittel und Spezialinhaltsstoffe für Nahrungsmittel, Arzneimittel sowie häusliche und industrielle Reinigungsmittel. Sie besitzt einen Bachelor-Abschluss der Durham University (Großbritannien) in Chemie.

Anand Raghavan (38) ist neuer Partner im Londoner Büro der Strategieberatung. Seit seinem Einstieg bei Roland Berger im Jahr 2007 hat er an einer Vielzahl von Projekten in den Bereichen M&A, Strategie und Performancesteigerung mitgewirkt. Er betreut hauptsächlich Private Equity-Kunden und Firmen aus unterschiedlichen Branchen in M&A-Fragen und bei Commercial-Due-Diligence-Prüfungen. Anand Raghavan besitzt einen MBA-Abschluss der London Business School und einen integrierten Master-Abschluss in Ingenieurwesen und Technologie des Birla Institute of Technology & Science in Pilani (Indien).

Frigyes Schannen (40) ist neuer Managing Partner in Budapest. Im Jahr 2000 begann er seine berufliche Laufbahn im Münchener Büro von Roland Berger; 2006 übernahm er dann die Leitung des Budapester Büros. Er leitet die Versicherungs-Practice für Mittel- und Osteuropa und betreut Klienten aus dem Finanz-, Energie- und Transportsektor. Frigyes Schannen ist ein Experte für Strategieentwicklung, Effizienzoptimierung und Unternehmensentwicklung. Nach einem Studium der Wirtschaftswissenschaften in Saarbrücken und an der University of Southern California (USA) hat er ein Master-Studium an der Corvinus-Universität Budapest (Ungarn) absolviert.

Adrian Weber (35) ist Partner im Competence Center Financial Services in Zürich. Bevor er 2008 bei Roland Berger einstieg, war er als Unternehmensberater für den Bankensektor tätig. Adrian Weber berät hauptsächlich Retail- und Zentralbanken, die einen grundlegenden Transformationsprozess erleben. Denn er ist ein Experte für Transformationsprogramme wie Restrukturierungen, Kostenreduktion und Post-Merger-Integration. Außerdem begleitet Adrian Weber seine Klienten bei Wachstumsprojekten – unter anderem im Bereich der digitalen Transformation. Er hat ein wirtschaftswissenschaftliches Studium an der Universität Hohenheim absolviert.

Sarna Yeung (40) ist Partner im Shanghai-Büro von Roland Berger. Sie stieg 2002 als Expertin für Transport, Logistik und Tourismus in das Unternehmen ein und berät Kunden aus der Luft- und Schifffahrt, dem Schienen- und Straßenverkehr und der Tourismusbranche. Außerdem ist sie Expertin für Beschaffung, Produktion, Forschung und Entwicklung, Lieferkettenmanagement, Lagerwirtschaft, Distribution und Bestandsmanagement. Sarna Yeung ist zudem Chief Operating Officer von Roland Berger in Greater China. Vor ihrem Einstieg in die Strategieberatung verantwortete sie Unternehmensentwicklung und –strukturen von Tibbett & Britten Logistics in der Region Asien-Pazifik. Sarna Yeung hat ein Bachelor-Studium in Politik und Geschichte in London absolviert.

Junyi Zhang (37) ist neuer Partner in Shanghai und leitet das Competence Center Automotive in China. In dieser Funktion berät er Klienten entlang der gesamten Automobil-Wertschöpfungskette – von den Automobilherstellern bis hin zu den Zulieferern – sowie Dienstleister und Investoren. Junyi Zhang ist Experte für Wachstumsstrategie, Transformation, Forschung und Entwicklung, Vertrieb und Marketing sowie Performance Excellence. Bevor er 2004 zu Roland Berger wechselte, arbeitete er als Analyst im "Center for Technology" des Versicherungskonzerns Allianz sowie für eine führende Unternehmensberatung. Außerdem ist Junyi Zhang als Berater für die "Electric Vehicle Industry Alliance" tätig. Er hat ein Master-Studium in Fahrzeugtechnik an der Tongji-Universität Shanghai absolviert.

Michael Zollenkop (41) ist Partner im Competence Center Operations Strategy in Stuttgart. Seit 1999 berät er Roland Berger-Klienten aus der Automobilindustrie, dem Maschinen- und Anlagenbau, der High-Tech-Industrie und weiteren Branchen. Im Fokus seiner Beratertätigkeit stehen sämtliche Aspekte der Produktentwicklung, des Innovationsmanagements, der Performancesteigerung, des strategischen Einkaufs und der Erstellung von Geschäftsmodellen. Michael Zollenkop hat Betriebswirtschaft an der Universität Erlangen studiert, ein wirtschaftswissenschaftliches Master-Studium an der Wayne State University (USA) absolviert und an der Universität Bamberg promoviert.

Greentech-Atlas 4.0: Markt für grüne Technologien wächst weiter – deutsche Firmen werden bis 2025 rund 740 Milliarden Euro weltweit umsetzen

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München, 28. November 2014

  • Neuer Roland Berger Greentech-Atlas 4.0 für das Bundesumweltministerium: Weltweites Marktvolumen für grüne Technologien betrug 2013 rund 2,5 Billionen Euro
  • Bis 2025 wird der weltweite Greentech-Markt auf fast 5,4 Billionen Euro wachsen
  • Deutschland als Exportweltmeister für umweltfreundliche Technologien wird von der anziehenden Nachfrage stark profitieren
  • Besonders dynamisch zeigen sich die Leitmärkte Nachhaltige Mobilität, Rohstoff- und Materialeffizienz, Umweltfreundliche Erzeugung sowie Energiespeicherung und -verteilung
  • Umwelttechnik und Ressourceneffizienz schaffen neue Arbeitsplätze in Deutschland: Bis 2018 wird die Mitarbeiterzahl voraussichtlich um 6,7 Prozent jährlich zunehmen

Neue Umweltrichtlinien sowie das steigende Umweltbewusstsein in vielen Ländern der Welt führen zu einer immer größeren Nachfrage nach umweltfreundlichen Lösungen. Lag 2013 das weltweite Marktvolumen für grüne Technologien bei 2,5 Billionen Euro, so wird der globale Markt für grüne Produkte und Dienstleistungen voraussichtlich um ca. 6,5 Prozent jährlich weiterwachsen – auf knapp 5,4 Billionen Euro bis 2025. Besonders dynamisch entwickeln sich die Leitmärkte Nachhaltige Mobilität, Rohstoff- und Materialeffizienz, Umweltfreundliche Erzeugung und Energiespeicherung und -verteilung.

Dieses Wachstum prognostizieren die Experten von Roland Berger Strategy Consultants in ihrer neuen Studie "Greentech made in Germany 4.0 – Umwelttechnologie-Atlas für Deutschland". Die umfassende Analyse des Greentech-Marktes wurde im Auftrag des deutschen Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit erstellt. Die Studie basiert auf einer neuen Datenbank, die ausführliche Informationen über mehr als 2.000 deutsche Greentech-Firmen beinhaltet.

Besonders gute Geschäftschancen auf dem internationalen Markt rechnen die Roland Berger-Experten den deutschen Greentech-Firmen zu. Denn Deutschland ist schon heute Exportweltmeister im Bereich der umweltfreundlichen Technologien: Der weltweite Umsatz deutscher Greentech-Unternehmen lag 2013 bei 344 Milliarden Euro und wird bis 2025 voraussichtlich auf 740 Milliarden Euro zulegen. "Deutsche Greentech-Firmen haben heute bereits einen Weltmarktanteil von 14 Prozent", erklärt Torsten Henzelmann, Partner von Roland Berger Strategy Consultants. "Vor allem mittelständische Firmen sind im Bereich der umweltfreundlichen Technologien besonders stark. Dies zeigt die gute Positionierung deutscher Technologieprodukte in der Welt: Ihre hohe Qualität wird weiterhin überall geschätzt und garantiert auch weiteres Wachstum."

Deutscher Mittelstand besonders innovativ

Der deutsche Mittelstand hat vor allem wegen seiner starken Innovationskraft sehr gute Chancen auf dem Greentech-Markt. Durch wegweisende Innovationen entstehen oft auch neue Geschäftsmodelle; neue Firmen werden gegründet. So waren 2012 rund 14 Prozent der deutschen Start-ups Unternehmen im Bereich der umweltfreundlichen Technologien. Vorreiter waren hier die Elektroindustrie (30%) und der Chemiesektor (29%). Damit ist der Greentech-Sektor einer der wichtigsten Treiber für Unternehmensneugründungen in Deutschland.

"Junge, dynamische Unternehmen haben das Potenzial, die Nutzung grüner Technologien schneller voranzutreiben", erläutert Roland Berger-Experte Ralph Büchele. "Durch innovative Lösungen im Bereich der Umwelttechnik und der Ressourceneffizienz schaffen sie es, den Wandel hin zu einer Green Economy zu beschleunigen."

Greentech: Anzahl der Beschäftigten steigt

Deutsche Greentech-Firmen – allen voran Mittelständler – erfüllen heute schon eine relevante Funktion in der deutschen Wirtschaft. Im Jahr 2013 trugen sie mit 13 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei – das waren zwei Prozentpunkte mehr als 2011; Tendenz weiterhin steigend. So gehen die Roland Berger-Experten davon aus, dass die Greentech-Firmen bis 2025 einen Anteil von 20 Prozent am deutschen BIP erreichen werden.

"Dieses überproportionale Wachstum der Branche wird sehr positive Auswirkungen auf die Beschäftigtenzahlen in Deutschland haben", prognostiziert Torsten Henzelmann. "Der ökologische und technologische Wandel wird hier viele neue Arbeitsplätze für neue Berufsprofile entstehen lassen. Denn nicht nur innovative Technologien und Produkte werden auf den Markt kommen. Auch im Bereich der damit verbundenen Dienstleistungen werden neue Jobs entstehen."

Beschäftigte die Branche für Umwelttechnik und Ressourceneffizienz im Jahr 2012 rund 1,5 Millionen Erwerbstätige in Deutschland, wird die Anzahl der Mitarbeiter in dieser Industrie bis 2018 voraussichtlich um weitere 6,7 Prozent pro Jahr zunehmen. "Für den deutschen Wirtschaftsstandort stellen umweltfreundliche, innovative Technologien eine einmalige Wachstumschance dar", fasst Büchele zusammen. "Denn dank ressourceneffizienter Lösungen können Firmen nicht nur Kosten sparen, sondern auch neue Geschäftsmodelle entwickeln und weitere Geschäftsfelder für sich erschließen."

Um Greentech-Unternehmen zu unterstützen und besser zu vernetzen, hat deshalb das Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit zudem ein neues Internetportal ins Leben gerufen:
www.greentech-made-in-germany.de

Roland Berger Strategy Consultants befördert sechs Partner zur nächsten Partnerstufe – zwei davon in Deutschland

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München/Dublin, 29. November 2014

Bei ihrem turnusmäßigen Treffen in Dublin haben die 220 internationalen Partner von Roland Berger Strategy Consultants sechs Partner auf die nächste Partnerschaftsstufe befördert. Die neuen Senior Partner sind in Deutschland, Frankreich, Brasilien, USA und China tätig. Gestern wurden 13 neue Partner aus den internationalen Büros der Strategieberatung gewählt.

"Alle Kollegen, die wir zu Senior Partnern gewählt haben, sind seit Jahren bei uns und zeichnen sich durch exzellente Leistungen aus. Ihre Wahl bestätigt nochmals unser Engagement bei der Weiterentwicklung unserer Talente, die über große Erfahrungen und fundiertes Know-how verfügen", erklärt Charles-Edouard Bouée, CEO von Roland Berger Strategy Consultants.

Zum Senior Partner beförderte Partner

Benjamin Entraygues (38) ist Partner in der Investor Support Group in Paris. Nach einem wirtschaftswissenschaftlichen Studium in Paris startete er seine berufliche Laufbahn im Jahr 2000 bei Roland Berger. Benjamin Entraygues unterstützt Investoren – darunter Private-Equity-Firmen, Family Offices und Unternehmen – in allen Phasen des Investitionszyklus'. Schwerpunkte seiner Tätigkeit sind Vendor- und Buy-Side-Due-Diligence-Prüfungen, Target-Screening, Buy-and-Build-Strategien und die Private-Equity-gestützte Vermögensoptimierung.

Stephan Keese (39) ist Partner in São Paulo und Leiter der Automotive & Industrial Goods Practice in Lateinamerika. Bevor er 2001 zu Roland Berger kam, war Stephan Keese bei führenden Automobil- und Industriekonzernen weltweit tätig. Er ist Experte für die lateinamerikanische Automobilindustrie und berät führende nationale und internationale Firmen zu Wachstums-, Markteintritts-, Vertriebs- und Distributionsstrategien sowie Kostenreduktions- und Restrukturierungsprojekten. Stephan Keese hat Wirtschaftsingenieurwesen an der Universität Karlsruhe studiert und ein MBA-Studium an der Georgetown University (USA) absolviert.

Oliver Knapp (42) ist Partner im Competence Center Operations Strategy in Stuttgart und arbeitet seit 14 Jahren für Roland Berger. Er berät hauptsächlich Kunden aus den Bereichen Maschinen- und Anlagenbau/Hightech, Automobilindustrie, Schifffahrt und Konsumgüterindustrie. Er ist ein Experte für Wert- und Kostenmanagement, strategisches Beschaffungsmanagement, Engineering und Supply-Chain-Management. Oliver Knapp hat einen Abschluss als Diplom-Wirtschaftsingenieur an der FH Aalen und einen MBA in Denver (USA) erworben.

George Ren (41) ist Partner im Büro Shanghai und kam 2006 zu Roland Berger als Experte für Marken- und Vertriebsmanagement sowie für die Entwicklung von Wachstumsstrategien. George Ren unterstützt führende internationale und chinesische Kunden aus der Konsumgüter-, Handels-, Pharma-, Telekommunikations- und IT-Branche. Vor seinem Wechsel zu Roland Berger sammelte er mehr als fünf Jahre lang Erfahrung in der Unternehmensberatung. Er besitzt einen MBA-Abschluss der Fudan-Universität Shanghai und der MIT Sloan School of Management in Cambridge (USA).

Carsten Rossbach (41) ist seit 2008 Partner in Frankfurt und verantwortet das IT- und Telekommunikationsgeschäft von Roland Berger. Er ist Experte für Unternehmensstrategie, Performance, Portfolioentwicklung und Transformation. Darüber hinaus unterstützt Carsten Rossbach Klienten aus verschiedenen Branchen in Fragen der digitalen Transformation. Vor seinem Wiedereinstieg bei Roland Berger war er Senior Vice President bei T-Systems, einem Unternehmen der Deutschen Telekom. Carsten Rossbach hat an der WHU Vallendar, an der ULB Brüssel und in Houston (USA) Wirtschaftswissenschaften studiert und hält an der Frankfurt School of Finance & Management Vorlesungen für Führungskräfte.

Thomas F. Wendt (40) ist Partner in Chicago. Er gehört der globalen Automotive Practice von Roland Berger an und leitet das Automobilzulieferergeschäft der Strategieberatung in Nordamerika. Thomas F. Wendt kam 2001 zu Roland Berger und kehrte 2008 zum Unternehmen zurück – nach seiner Tätigkeit für eine weitere internationale Beratung zwischen 2007 und 2008. Er verfügt über umfangreiche Erfahrung in Strategieentwicklung, Corporate Finance und Restrukturierung und Automobilhandel. Thomas F. Wendt hat ein Master-Studium in Betriebswirtschaftslehre und Maschinenbau an der Technischen Universität Darmstadt absolviert.

Russische Sanktionen gegen die westliche Automobilbranche treffen Russland selbst am härtesten

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München/Moskau, 25. September 2014

  • Russischer Automobilmarkt schwächelt: In den ersten acht Monaten des Jahres ging der Markt um 12 Prozent zurück; im Juli und August um fast 25 Prozent
  • Politische Unsicherheit und Sanktionen erhöhen den Druck auf westliche Autohersteller
  • Ein komplettes Embargo auf Pkw-Importe könnte wirtschaftlichen Schaden von 1,4 Milliarden Euro für Russland verursachen
  • Russland sollte lokale Autoproduktion stärken und wettbewerbsfähiger gestalten

Wirtschaftlicher Abschwung und politische Unsicherheiten führen seit Monaten zu sinkenden Umsätzen auf dem russischen Automobilmarkt. In den ersten acht Monaten des Jahres brach der Markt um 12 Prozent ein; im Juli und August sogar um etwa 25 Prozent. Und eine baldige Erholung ist nicht in Sicht. Denn Russland kämpft mit einer schwächelnden Konjunktur, wachsender Inflation und einer stark schwankenden Währung. Der ungewisse Ausgang im Ukraine-Konflikt sowie verschärfte Sanktionen seitens der Europäischen Union und der USA erhöhen den Druck.

Sollte Russland nun mit Gegenmaßnahmen reagieren und Pkw-Importe aus Europa und den USA sanktionieren, könnte dies die russische Wirtschaft zusätzlich weiter schwächen. In der Studie "Russian Automotive Market Update: what would be the real cost of sanctions?" zeigen die Experten von Roland Berger Strategy Consultants anhand von drei Szenarien die Auswirkungen von Sanktionen auf die russische Automobilindustrie.

Import-Stopp für Autos – drei Szenarien

  • 1. Szenario: Erhöhung der Importzölle für europäische und amerikanische OEMs um zehn Prozentpunkte

    Das für 2015 prognostizierte Marktvolumen von 2,2 Millionen Neuwagen würde dadurch nur leicht sinken. "Europäische und amerikanische OEMs mit Produktionsanlagen in Russland könnten ihre lokale Produktion stärken, um die höheren Importzölle zu umgehen. Dadurch würde das Preisniveau nur geringfügig steigen", erklärt Roland Berger-Partner Jürgen Reers. Russland würde dadurch sogar dazuverdienen: "Trotz geringerer Einnahmen aus der Umsatzsteuer, würde eine Erhöhung der Einfuhrzölle dem russischen Haushalt Mehreinnahmen in Höhe von 55 Millionen Euro bringen", erklärt Roland Berger-Partner Uwe Kumm.
  • 2. Szenario: Import-Stopp für Pkw Importe aus der EU und den USA mit einem Verkaufspreis bis 30.000 Euro

    Bei einem Import-Stopp für Pkw im unteren/mittleren Preissegment, d.h. mit einem Verkaufspreis bis 30.000 Euro, könnten die fehlenden Stückzahlen auf dem russischen Markt zu einem großen Teil aufgefangen werden. Auch in diesem Fall könnten verstärkte Importe aus Asien und ein größeres Produktionsvolumen in den Werken der europäischen und amerikanischen OEMs vor Ort die Marktlage wieder entlasten.
  • 3. Szenario: Einfuhrverbot auf alle Pkw aus der EU und den USA

    Bei diesem Szenario würden auf dem russischen Markt im Jahr 2015 fast 110.000 Fahrzeuge weniger verkauft. Das Land müsste dann mit sinkenden Einnahmen bei Umsatzsteuern und Importzöllen rechnen. "Durch solche Maßnahmen würde sich der russische Staat selbst am meisten schaden", sagt Uwe Kumm. "Nach unseren Berechnungen würden Russland so im Jahr 2015 ca. 1,4 Milliarden Euro an Steuer- und Zolleinnahmen verloren gehen."

    Auch die europäischen und amerikanischen Autohersteller wären stark betroffen: Der Gewinn aus ihrem Russland-Geschäft könnte in den kommenden 12 Monaten um 550 Millionen Euro schrumpfen. "Gewinner in diesen Sanktionsszenarien sind nur die asiatischen Autobauer aus China oder Korea, die ihre Marktanteile in kürzester Zeit stark ausbauen könnten", ergänzt Automotive-Experte Reers.

Rahmenbedingungen für Autoindustrie in Russland verbessern

Nach Einschätzung der Roland Berger-Experten wird die Russland-Krise noch ein bis zwei Jahre weiter anhalten und so den russischen Automobilmarkt weiter schwächen. Westliche Automobilhersteller sollten sich daher schon jetzt darauf vorbereiten. "Automobilkonzerne sollten ihre Kostenbasis und ihre Kapazitäten dem schwächelnden Mark anpassen", rät Reers. "Außerdem sollten sie investitionsschonend die Wertschöpfung im Land erhöhen und Möglichkeiten für Förderprogramme ausloten."

Doch auch die russische Regierung sollte statt auf weitere Sanktionen lieber auf Verbesserung der Rahmenbedingungen setzen, um den Markt langfristig zu stabilisieren und die lokale Produktion wettbewerbsfähiger zu gestalten. Verschiedene Ansätze sind hier denkbar: von einem Nutzungsverbot für alte Fahrzeuge bis hin zu Finanzierungsprogrammen, um den Absatz anzukurbeln. Außerdem sollte das Land insbesondere die lokale Produktion von Komponenten fördern, um die lokale Kostenbasis der Hersteller zu verbessern. "Pkw-Produktion in Russland muss auch auf langfristige Sicht wirtschaftlich sinnvoller sein, als der Import von Fahrzeugen", fasst Uwe Kumm zusammen.


Autonomes Fahren bietet Automobilherstellern und Zulieferern neues Potenzial – die Automobilindustrie steht jedoch vor radikalen Veränderungen

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München, 1. Dezember 2014

  • Neue Roland Berger-Studie: Autonomes Fahren wird bis 2030 ein zusätzliches Umsatzvolumen von bis zu 40 Milliarden Dollar im Bereich der Komponenten generieren
  • Neue Software-Lösungen für Fahrassistenzsysteme werden ein weltweites Marktvolumen von bis zu 20 Milliarden Dollar bis 2030 erreichen
  • Die Software-Entwicklung ist sowohl für Automobilhersteller (OEMs) als auch für Zulieferer Neuland – hohe Investitionen erforderlich
  • Autonomes Fahren verändert das Nutzungsverhalten: Mobilität auf Abruf erfordert neue Geschäftsmodelle
  • Autohersteller und Zulieferer sollten sich heute schon auf diesem neuen Markt positionieren

Autonomes Fahren hat das Potenzial, die Automobilindustrie in den kommenden Jahren grundlegend zu verändern – sei es durch innovative Software-Technologien und Fahrzeugmodelle oder neue Nutzungsmöglichkeiten wie "Mobilität auf Abruf". Voraussichtlich werden Autos ab 2030 völlig selbständig fahren, ohne dass der Fahrer eine aktive Rolle übernimmt. Daraus ergibt sich ein großes Marktpotenzial für die Automobilindustrie.

In ihrer neuen Studie "Autonomous driving" gehen die Roland Berger-Experten davon aus, dass der weltweite Markt für Komponenten wie Kameras, Sensoren oder Kommunikationssysteme ein zusätzliches Umsatzvolumen von 30 bis 40 Milliarden Dollar erreichen wird. Weitere Umsätze in Höhe von 10 bis 20 Milliarden Dollar könnten dann durch hochentwickelte Software und ähnliche Produkte generiert werden.

"Autonomes Fahren wird sich zunächst schrittweise durchsetzen, aber nach 2030 zu einer regelrechten Revolution in der Automobilindustrie führen", erklärt Wolfgang Bernhart, Senior Partner von Roland Berger Strategy Consultants. "Deshalb sollten Automobilhersteller und Zulieferer heute schon darüber nachdenken, welche Rolle sie in diesem Zukunftsmarkt einnehmen möchten und ihr Geschäftsmodell danach ausrichten."

Neue Software-Lösungen erfordern hohe Investitionen

Abstandsregler, Einparkhilfen oder Tempomaten entlasten schon heute die Autofahrer und gehören zumindest im Premiumsegment zur Serienausstattung. Ein unaufhaltbarer Trend: So sollen bis 2020 die ersten hochautomatisierten Fahrzeuge auf Autobahnen, bis 2025 auch in Städten und bis 2030 fahrerlos "von Tür zu Tür" fahren können.

Obwohl viele technische Voraussetzungen heute schon erfüllt sind, müssen Automobilhersteller noch einige Hürden überwinden. So werden für das automatische Fahren entsprechende Sensoren, Kameras und Radarsysteme benötigt. Die Herstellung dieser Komponenten und der nötigen Algorithmen übernehmen große Zulieferer oder die Autohersteller selbst. Deutlich komplexer ist aber die Entwicklung von neuen Software-Lösungen für das vollautomatisierte Fahren. Hier geht es zum Beispiel um Algorithmen, die das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer erkennen. Damit kann das Auto zum Beispiel selbständig entscheiden, ob es bremsen oder beschleunigen soll.

"In diesem komplexen Bereich betreten sowohl die OEMs als auch die Zulieferer Neuland", erklärt Bernhart. "Sie müssen daher entscheiden, ob sie die Software selbst entwickeln wollen oder ob sie mit Technologiekonzernen, die in diesem Markt führend sind, kooperieren oder sie gar übernehmen möchten." Doch nur wenn Automobilkonzerne in diesem Bereich in Führung bleiben, können sie ihren Anteil am globalen Profit des Mobilitätssektors behalten. "Allerdings erfordert die Entwicklung dieser Systeme erhebliche Investitionen und Know-How aus dem Machine Learning-Bereich, einem Spezialgebiet der künstlichen Intelligenz, das besonders bei großen Internetkonzernen im Fokus steht", sagt Bernhart.

Verschiedene Geschäftsmodelle für die Zulieferer

Bei hochautomatisierten Fahrzeugen werden heute hauptsächlich separate Funktionen von Assistenzsystemen in einem zentralen Steuergerät zusammengefasst. Durch diese neue Elektronikarchitektur verschieben sich jedoch die Lieferumfänge der einzelne Lieferanten; diese sollten daher das richtige Geschäftsmodell für diesen Markt so schnell wie möglich festlegen. Hierzu identifizieren die Roland Berger-Experten verschiedene Möglichkeiten je nach Unternehmensgröße und -spezialisierung:

Große Systemzulieferer: Sie sollten Software-Lösungen entweder selbst entwickeln oder sich das notwendige Know-how durch gezielte Firmenakquisitionen aneignen. Der hohe Investitionsbedarf in diesem Segment wird jedoch zu einer Marktkonsolidierung führen: Langfristig werden sich nur drei bis vier große Anbieter auf dem globalen Markt durchsetzen.

Kleine Zulieferer, die bereits Assistenzsysteme entwickeln: Die zunehmende Zentralisierung der Assistenzfunktionen zwingt Zulieferer dazu, sich neu zu fokussieren – etwa auf kostengünstige Assistenzsysteme für die wachsenden Schwellenländer.

Zulieferer mit Fokus auf Technologieinnovationen: Diese Anbieter sollten ihre Technologieführerschaft etwa durch Bilderkennungskameras, die auf fortschrittlichen künstlichen neuronalen Netzen basieren, ausbauen. So können sie Automobilhersteller mit besseren Lösungen zu niedrigeren Kosten global beliefern.

Mobilität auf Abruf verändert Geschäftsmodelle

Ein weiterer Trend, der den Automobilmarkt stark beeinflussen wird, ist die so genannte "Mobilität auf Abruf" durch autonome Fahrsysteme. So ist zum Beispiel denkbar, dass in Zukunft vollständig automatisierte Taxen statt Taxifahrer die Fahrgäste abholen; der Leihwagen könnte direkt zum Kunden kommen und müsste nicht mehr abgeholt werden. Diese neue Art der Mobilität wird neben der Funktionalität auch das Design der Fahrzeuge sowie die Wettbewerbssituation der Automobilhersteller und der Zulieferer stark verändern. Vier Szenarien sind nach den Roland Berger-Experten möglich:

Szenario eins: Traditionelle Autobauer und Zulieferer entwickeln gemeinsam die entscheidenden Technologieelemente; OEMs bieten eigene Mobilitätslösungen an. Die klassischen Geschäftsmodelle verändern sich nicht erheblich.

Szenario zwei: Neue Anbieter für Mobilitätslösungen dominieren diesen Markt. Einige große Automobilhersteller und Zulieferer liefern die Software-Lösungen, die für komplexe Entscheidungsprozesse des automatisierten Fahrens notwendig sind. Aufgrund der Skaleneffekte verbessert sich die Marktpositionierung dieser Anbieter vor allem im B-to-B-Geschäft – kleinere Anbieter werden vom Markt verdrängt.

Szenario drei: Autohersteller dominieren den Markt für Mobilitätslösungen und überlassen großen Technologieunternehmen die spezialisierte Software-Entwicklung. Wenige Software-Anbieter werden so die Marktpreise bestimmen können; die Margen der OEMs geraten zunehmend unter Druck und ihre Wettbewerbsfähigkeit sinkt.

Szenario vier: Anbieter von innovativen Mobilitätslösungen bestimmen die Produktpalette; Technologieunternehmen liefern dazu die entsprechende Software. Autohersteller und Zulieferer verlieren signifikante Anteile am "Profit Pool" des globalen Mobilitätsmarktes.

"Diese Szenario-Analyse zeigt Chancen und Risiken für die Industrie auf. Anhand von Szenarien und Zukunftserwartungen sollten Automobilhersteller und Zulieferer zeitig überlegen, welche Rolle sie auf diesem vielversprechenden Markt spielen wollen. Denn nur mit einer passenden Strategie und einem durchdachten Geschäftsmodell schaffen sie es, die spannenden Chancen des automatisierten Fahrens für sich zu nutzen", fasst Wolfgang Bernhart zusammen.

XI. AmCham Germany Business Barometer – Update Herbst 2014

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Berlin/München, 3. Dezember 2014

  • US-Unternehmen in Deutschland zuversichtlich, dass die deutsche Konjunktur nur eine Verschnaufpause einlegt
  • Ordentliches Zeugnis für die Große Koalition: Fast jedes zweite Unternehmen ist mit der Regierung zufrieden
  • US-Firmen fordern TTIP und einen deutlichen Bürokratieabbau auf EU-Ebene

Die US-Unternehmen in Deutschland glauben mehrheitlich an die Stärke der deutschen Volkswirtschaft. 62 Prozent der Befragten erwarten, dass die Konjunkturentwicklung in den kommenden sechs Monaten mindestens stabil bleiben wird. Von einer "deutlichen Verschlechterung" der Konjunktur geht kein Topmanager der amerikanischen Firmen aus. Die seit fast einem Jahr regierende Große Koalition wird eher positiv bewertet: Fast jeder Zweite (46 Prozent) ist mit der Wirtschafts- und Sozialpolitik der deutschen Regierung zufrieden; nur 6 Prozent zeigen sich unzufrieden. Allerdings sehen die US-Firmenvertreter noch Verbesserungspotenzial. Sie kritisieren, dass strukturelle Probleme gar nicht, zaghaft oder unkoordiniert gelöst würden.

Das sind zwei Kernergebnisse der aktuellen Herbstumfrage des AmCham Germany Business Barometer. Die Befragung von US-Investoren in Deutschland wird zweimal jährlich, im Frühjahr und im Herbst, von der Amerikanischen Handelskammer in Deutschland (American Chamber of Commerce in Germany, kurz AmCham Germany) in Zusammenarbeit mit Roland Berger Strategy Consultants durchgeführt.

Noch besser als die allgemeinen Konjunkturerwartungen sind die aktuellen Perspektiven, die die Unternehmen für sich selbst in Deutschland sehen. Nahezu jeder vierte Befragte (24 Prozent) gibt an, die Unternehmensziele für das Geschäftsjahr 2014 zu übertreffen; 55 Prozent rechnen mit einem Abschluss nach Plan. In der Frühjahrsumfrage des AmCham Germany Business Barometer hatten knapp acht von zehn Firmen auf steigende Umsätze für das laufende Jahr gesetzt. "Das Geschäft der amerikanischen Unternehmen in Deutschland bleibt trotz der Konjunktureintrübung stabil. Die Grundhaltung und Investitionsabsichten für den deutschen Markt sind positiv", sagt Bernhard Mattes, Präsident der AmCham Germany.

Unsicherheiten für Deutschlands Konjunktur kommen von außen

Die größten Konjunkturrisiken sehen die befragten US-Unternehmen in Entwicklungen außerhalb Deutschlands. Am häufigsten genannt werden zunehmende geopolitische Spannungen (89 Prozent), wirtschaftliche Stagnation in den Euroländern (60 Prozent) und ein allgemeiner Nachfragerückgang (43 Prozent). "Die geopolitischen Entwicklungen hinterlassen erste Spuren in Deutschland und Europa", analysiert Prof. Dr. Burkhard Schwenker, Aufsichtsratsvorsitzender von Roland Berger. "Bei international aufgestellten Unternehmen steigt die Unsicherheit." Innenpolitisch betrachten die befragten Topmanager die Energiewende (43 Prozent) als größte Herausforderung.

Eine dynamische Wirtschaftspolitik für Deutschland und Europa

Bei der Frage nach Deutschlands Zukunftsagenda setzen die amerikanischen Investoren vor allem auf "weiche" Politikthemen. So fordern sie an erster Stelle eine stärkere Innovationsdynamik (67 Prozent) und eine deutliche Bildungsoffensive (ebenfalls 67 Prozent). 64 Prozent der Befragten plädieren zudem für höhere Infrastrukturinvestitionen, 61 Prozent raten der Politik, die Digitalisierung der Wirtschaft schneller voranzutreiben. AmCham Germany-Präsident Mattes: "Deutschland belegt wirtschaftlich eine Spitzenposition, aber diese Position verlangt nach einem kontinuierlichen 'An-sich-Arbeiten'. Dafür braucht es eine dynamische Wirtschaftspolitik. Denn zugleich sehen die US-Firmen weiterhin dringend Handlungsbedarf in den Schlüsselbereichen Innovation, Bildung und Energie sowie beim Ausbau der Infrastruktur".

Zu einer zukunftsgerichteten europäischen Wirtschaftspolitik zählen fast drei von vier US-Unternehmen (73 Prozent) einen Bürokratieabbau in der EU. 62 Prozent der Befragten fordern, das geplante Freihandelsabkommen TTIP zwischen den USA und Europa abzuschließen, um die Wachstumschancen des transatlantischen Marktes zu nutzen. Ebenso viele Firmenvertreter drängen auf weitere Haushaltskonsolidierung in der Eurozone. Darüber hinaus werden die Vollendung des EU-Binnenmarktes (46 Prozent) und eine Infrastrukturoffensive (32 Prozent) genannt. "Das Nichthandeln bei der Modernisierung der Infrastrukturen ist schon deswegen fahrlässig, weil Europas vorhandene industrielle Kompetenz nur dann zählt, wenn sie auf leistungsfähigen und effizienten Transport-, Versorgungs- und Kommunikationsnetzen aufsetzen kann", sagt Roland Berger-Aufsichtsratsvorsitzender Schwenker.

Studie von Roland Berger und der HHL Leipzig Graduate School of Management: Financial Covenants in der Unternehmensfinanzierung 2014

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Frankfurt/Leipzig, 10. Dezember 2014

  • Die derzeitige Niedrigzinsphase wirkt sich positiv auf Finanzierungszugang und -konditionen für Kreditnehmer aus. Aufgrund eines sich kontinuierlich wandelnden regulatorischen Umfelds wird die Risikobeurteilung von Schuldnern vor und während der Kreditlaufzeit immer wichtiger.
  • Zentrales Gläubigerschutzinstrument im stark fremd- bzw. bankenfinanzierten deutschsprachigen Wirtschaftsraum sind Financial Covenants, d.h. kreditvertragliche Nebenvereinbarungen zwischen Gläubigern und Schuldnern.
  • Studie zeigt die Verbreitung von Financial Covenants auf. Befragt wurden rund 100 Unternehmen im deutschsprachigen Wirtschaftsraum.

Die globale Finanzkrise und die Euro-Schuldenkrise haben die Situation auf den Finanzmärkten dauerhaft verändert. Ihren Niederschlag findet dies sowohl in der Regulierung als auch in umfassenden wirtschaftspolitischen Maßnahmen, die zur derzeitigen Niedrigzinsphase geführt haben. Konsequenzen leiten sich hieraus für Finanzierungsgeber und -nehmer ab. Doch nicht nur haben sich Finanzierungszugang und -konditionen für Kreditnehmer verbessert, auch die Risikobeurteilung von Schuldnern vor und während der Kreditlaufzeit wird immer wichtiger.

Die aktuelle Studie „Financial Covenants in der Unternehmensfinanzierung 2014“ von Roland Berger Strategy Consultants und der HHL Leipzig Graduate School of Management fokussiert auf ein wichtiges Gläubigerschutzinstrument, d.h. auf kreditvertragliche Nebenvereinbarungen zwischen Gläubigern und Schuldnern. Diese finden im deutschsprachigen Wirtschaftsraum starken Zuspruch. Die Studie basiert auf einer Befragung von rund 100 Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Prof. Dr. Henning Zülch, Inhaber des Chair of Accounting and Auditing an der HHL Leipzig Graduate School of Management, kommentiert: “Erwartungsgemäß sind Unternehmen heute, nach der Euro-Schuldenkrise, deutlich positiver gestimmt als zur Zeit der letzten durch Roland Berger durchgeführten Befragung im Jahr 2009. Sowohl die Möglichkeiten, sich über Fremdkapital zu finanzieren, als auch die damit verbundenen Konditionen haben sich für die Unternehmen verbessert. Allerdings zweifelt die Mehrzahl der Unternehmen zunehmend an der Bestandskraft dieses günstigen Finanzierungsumfelds. Zur künftigen wirtschaftlichen Entwicklung und ihren Konsequenzen für die Finanzierungsplanung erwarten Unternehmen mittelfristig striktere Kreditvergabekriterien – insbesondere für Neukredite – und eine wachsende Bedeutung der Innenfinanzierung.“

Laut der aktuellen Studie sind Financial Covenants im deutschsprachigen Raum auch 2014 stark verbreitet. Gegenüber dem Vergleichszeitraum 2009 hat sich sowohl an den zugrunde liegenden Kennzahlen als auch den Berichtspflichten wenig geändert. Bei Informationsanforderungen und Konsequenzen eines Covenant-Bruchs, die derzeit beide eher lax gehandhabt werden, dürften die Gläubiger die Zügel künftig wieder stärker anziehen.

Insgesamt haben sich Financial Covenants dauerhaft als zentrales Gläubigerschutzinstrument im deutschsprachigen Raum etabliert. Art und Kombination der verwendeten Kennzahlen sowie der Berichtsturnus ist im Wesentlichen vom konjunkturellen und finanzwirtschaftlichen Hintergrund losgelöst. Prof. Zülch prognostiziert: „Wenn, wie erwartet, sich die Finanzierungskonditionen insbesondere für nichtbörsennotierte, mittelständische Unternehmen wieder verschlechtern, werden die strategischen Freiheitsgrade bei neuen Covenant-Verträgen abnehmen und sich deren Enforcement bezüglich Anpassung der Kreditkonditionen wieder verschärfen.“

“Unternehmen, die in Zukunft auf Covenants setzen, sollten bei der Planung besonders darauf achten, dass ihr Geschäftsmodell und dessen Wirkungen auf die Finanzkennzahlen umfassend berücksichtigt werden", rät Dr. Matthias Holzamer, Finanzierungsexperte von Roland Berger Strategy Consultants. Eine wichtige Rolle spielen bei einem Covenant-Bruch auch externe Mediatoren, denn sie können helfen, das Vertrauen zwischen Unternehmen und finanzierenden Banken wiederherzustellen.

Dr. Matthias Holzamer fasst daher zusammen: „Gerade wenn sich finanzwirtschaftliche Veränderungen ankündigen, werden Financial Covenants in der Unternehmensfinanzierung immer wichtiger. Firmen, die in der Lage sind, den Wandel so früh wie möglich zu antizipieren und ihre Finanzierungspolitik entsprechend anzupassen, haben bessere Chancen für die Zukunft.“

Globale Automobilzulieferer erreichen Rekordprofitabilität bei steigender Unsicherheit

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München/Frankfurt, 10. Dezember 2014

  • Studie von Roland Berger und Lazard: Durchschnittliche EBIT-Marge der Automobilzulieferer 2014 voraussichtlich auf Rekordniveau von 7,5 Prozent
  • 2015 verlangsamt sich Wachstum, Volatilität und Unsicherheit der Märkte nehmen zu
  • Strukturwandel durch Verschiebung globaler Nachfrage, Verlagerung von Produktions- und Entwicklungsstandorten nach Asien sowie neuer Technologien
  • Zulieferer sollten auf Effizienzsteigerungspotenziale fokussieren, gleichzeitig ihre Flexibilität entlang der Wertschöpfungskette beibehalten und ihre Strategie kontinuierlich an die neuen Marktanforderungen anpassen

Der globale Zulieferermarkt erlebt Hochkonjunktur: 2014 wird die durchschnittliche EBIT-Marge der Branche ein Allzeithoch von ca. 7,5 Prozent erreichen. Vor allem das Geschäft in den Bereichen Antriebsstrang und Reifen mit EBIT-Margen von 8 Prozent und mehr ist besonders profitabel. Doch nach der sehr guten Entwicklung der vergangenen Jahre dürfte sich das Marktwachstum der Zuliefererindustrie in den kommenden zwei Jahren abschwächen, die Unsicherheit auf den internationalen Märkten hingegen zunehmen. Das ist das Ergebnis der neuen "Global Automotive Supplier Study 2014", einer Analyse, die Roland Berger Strategy Consultants und die Investment Bank Lazard gemeinsam vorlegen. Trotzdem wächst der globale Markt für Fahrzeugkomponenten bis 2020 voraussichtlich auf rund 800 Milliarden Euro an – dies entspricht einer Steigerung des Marktvolumens um 125 Milliarden Euro gegenüber heute.

Dabei werden sich die Marktanteile innerhalb der Zuliefererindustrie zukünftig sehr wahrscheinlich anders verteilen, denn die Branche erlebt gerade einen starken Strukturwandel – die Verschiebung von globaler Nachfrage, Entwicklungs- und Produktionsstandorten nach Asien sowie neue Technologie sorgen für Umbruch. Darauf müssen sich Zulieferunternehmen einstellen, wenn sie Potenziale hieraus nutzen und Risiken eliminieren wollen, raten die Experten.

Zuliefererprofitabilität auf Rekordniveau

"Nach einem hervorragenden Jahr 2013 werden die internationalen Automobilzulieferer auch dieses Jahr voraussichtlich eine EBIT-Marge von rund 7,5 Prozent erzielen. So wird auch 2014 zu einem Rekordjahr für die Branche", erläutert Felix Mogge, Partner von Roland Berger Strategy Consultants. Haupttreiber dieses Wachstums sind die steigende Automobilproduktion sowie die hohe Kapazitätsauslastung der Zulieferer.

Doch trotz guter Konjunktur schneiden die Firmen unterschiedlich ab – je nach Region, Unternehmensgröße, Produktschwerpunkt und Geschäftsmodell. So sind Zulieferer aus der NAFTA-Region zurzeit um ca. einen Prozentpunkt profitabler als ihre europäischen Wettbewerber. Große, global agierende Zulieferer erreichen sehr hohe EBIT-Margen von ca. 8 Prozent, mit denen kleinere Firmen nicht Schritt halten können. Deutliche Unterschiede zeichnen sich auch zwischen den Produktsegmenten ab. So erreichen die Zulieferer in den Bereichen Antriebsstrang und Reifen zurzeit die höchste Profitabilität von ca. 8 Prozent und mehr. Demgegenüber fällt das Interieurgeschäft mit einer EBIT-Marge von nur 5 bis 6 Prozent deutlich ab.

"Wichtig ist vor allem die Innovation über alle Produktsegmente hinweg", erklärt Roland Berger-Partner Marcus Berret. "Zulieferer mit innovativen Produkten können Margen realisieren, die im Schnitt 2 Prozentpunkte höher sind als bei prozessorientierten Lieferanten." Doch es geht nicht nur um die Profitabilität der Firmen: "Neben der operativen Performance haben viele Unternehmen auch ihre Liquiditäts- und Finanzlage deutlich verbessert und sind nun stabiler aufgestellt als noch 2007", meint Christof Söndermann, Director bei Lazard.

Steigende Unsicherheit setzt Profitabilität unter Druck

Die Volatilität der Märkte wird jedoch im kommenden Jahr das internationale Wachstum der Automobilindustrie bremsen. So dürfte die Zahl der verkauften Pkws in Europa auf relativ niedrigem Niveau verharren und in den NAFTA-Ländern eher moderat zunehmen. Länder wie Japan müssen sogar mit einem Rückgang der Verkaufszahlen rechnen. Potenzielles Wachstum könnte es – nach schwierigen Jahren 2013 und 2014 – in Märkten wie Indien, Brasilien oder Russland geben, doch auch hier überwiegt das Risiko einer weiteren Stagnation. Wichtigster Wachstumsmotor für die Industrie ist weiterhin China: In den nächsten zwei Jahren dürfte der chinesische Automobilmarkt um weitere 6 bis 8 Prozentpunkte pro Jahr zulegen.

Die schwächere Nachfrage auf dem Automobilmarkt setzt so die Automobilhersteller (OEMs) wieder stärker unter Druck: Fallende Preise in vielen Märkten, steigende Produktionskosten und -komplexität führen zu niedrigeren Gewinnmargen. Darauf haben viele Automobilkonzerne mit Einsparprogrammen reagiert. Diese Sparmaßnahmen belasten wiederum die Zuliefererindustrie. "Wir rechnen damit, dass die Zuliefererbranche 2015 und 2016 nicht mehr so stark wachsen wird wie in den vergangenen Jahren", sagt Berger-Experte Mogge. "Doch obwohl die Profitabilität nachlassen wird, werden die Gewinnmargen auch 2015 voraussichtlich auf einem guten Niveau bleiben."

Strukturwandel verlangt neue Strategien

Die gesamte Automobilbranche befindet sich im Umbruch. Die Kfz-Nachfrage verschiebt sich immer stärker nach Asien, die OEMs verlagern zunehmend ihre Entwicklungszentren nach China und ihre Produktion in neue Märkte jenseits der BRIC-Staaten. Hinzu kommen verstärkt Übernahmen von europäischen Automobilzulieferern durch Investoren aus den Schwellenländern sowie neue technologische Entwicklungen etwa bei Antrieb, Fahrerassistenz und Konnektivität. All das sorgt für neue Wettbewerbsstrukturen und eine Umverteilung der Gewinnanteile unter den Zulieferern.

Obwohl das Margenniveau der Gesamtindustrie auch nächstes Jahr gut sein wird, steigt das Risiko für einzelne Firmen, dass ihre Gewinnmargen schrumpfen. "Unternehmen sollten sich auf dieses neue Szenario entsprechend vorbereiten", rät Roland Berger-Partner Marcus Berret. "Kurzfristig sollten Maßnahmen zur Effizienzsteigerung ganz oben auf der CEO-Agenda für 2015 stehen. Dabei sollten aber die Zulieferer ihre Flexibilität nicht verlieren. Intelligente Verbesserungen der Effizienz sind hier gefragt." Dies bedeutet vor allem Maßnahmen, die Produkt- und Produktionskosten reduzieren. Die gesamte Wertschöpfungskette – von Forschung und Entwicklung über die Produktion bis hin zu Support-Funktionen im Unternehmen – sollte jedoch flexibel bleiben.

Zugleich sollten sich Unternehmen auf den Wandel der Branche vorbereiten, um Chancen besser zu nutzen und Risiken zu minimieren. "Die Zulieferer sollten ihre Strategien kontinuierlich überdenken und häufiger und präziser als bisher nachjustieren, um dem volatileren Umfeld Rechnung zu tragen", sagt Dr. Eric Fellhauer, Co-Head von Lazard Deutschland. Das gilt zunächst für die gesamte Konzernausrichtung, um sich durch Innovations-, Technologie- oder Prozessexzellenz Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Ebenso wichtig ist es aber, passende Produkt-, Kunden- und Regionalstrategien zu entwickeln, um nachhaltig überdurchschnittliches Wachstums- und Margenpotenzial zu realisieren.

"Executive Rail Radar 2014": Innovative Mobilitätsdienste bieten gute Geschäftschancen für die europäische Bahnindustrie

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München/Paris, 11. Dezember 2014

  • Neue Roland Berger-Studie: Top-Themen auf der Agenda der Bahnmanager sind eine höhere Profitabilität (38%), eine bessere Service-Qualität (33%) und Wachstum (28%)
  • Vernetzte Mobilität ist für 52 Prozent der Befragten der Haupttrend – innovative und intermodale Services via Smartphone sind stark gefragt
  • Neue Marktteilnehmer aus verschiedenen Branchen drängen auf den Markt
  • 40 Prozent der europäische Bahngesellschaften planen Partnerschaften mit weiteren Anbietern, um innovative Angebote zu entwickeln
  • Wichtige Voraussetzungen: hervorragende Kundenkenntnisse und moderne IT-Systeme in den Unternehmen

Die immer stärkere Verbreitung von innovativen Kommunikationstechnologien verändert die Mobilitätswelt. Bahnkunden wollen nicht nur schnell ein Ticket kaufen und ihr Ziel pünktlich und komfortabel erreichen, sie greifen auch immer öfter auf vernetzte Mobilitätsangebote zurück: von der Bahn über Car Sharing bis hin zum Taxi. Dies öffnet den europäischen Bahnbetreibern neue Geschäftsmöglichkeiten, setzt aber auch voraus, dass sich Bahngesellschaften an die neuen Kundenwünsche anpassen und entsprechende Dienstleistungen bieten können. Das ergibt das neue "Executive Rail Radar 2014" von Roland Berger Strategy Consultants, das auf einer umfangreichen Umfrage unter Geschäftsführern und Top-Managern europäischer Bahnbetreiber basiert.

Außerdem haben Bahngesellschaften in den kommenden Jahren weiterhin vor, ihre Profitabilität zu verbessern und ihre finanzielle Stabilität zu sichern. Für 38 Prozent der Befragten sind das die Top-Themen auf ihrer Agenda – gefolgt von einer Verbesserung der Service-Qualität (33%) und Wachstum (28%). "Die aktuelle Studie zeigt, dass Wachstumsstrategien bei den Bahnbetreibern deutlich wichtiger geworden sind als in den vergangenen Jahren", erklärt Roland Berger-Partner Andreas Schwilling. "Die Herausforderung für die Marktteilnehmer liegt jetzt vor allem darin, die richtigen Wachstumsfelder zu identifizieren und gezielt sinnvolle Partnerschaften dafür einzugehen."

Wachstum durch innovative Mobilitätsangebote

Neben dem heutigen Kerngeschäft versprechen sich Bahngesellschaften künftiges Wachstum vor allem im Dienstleistungsbereich. Denn diese erleben aufgrund der innovativen Kommunikationstechnologien einen starken Wandel. So geht rund ein Viertel der Befragten davon aus, dass vor allem intermodale Applikationen für Smartphones zunehmend gefragt sein werden – allen voran in reifen Märkten wie Deutschland. Fast 20 Prozent der Bahnmanager erwarten eher eine starke Entwicklung der elektronischen Tickets – vor allem in osteuropäischen Ländern wie Polen, Russland, Rumänien und die Slowakei. Immer mehr Zuspruch werden für 12 Prozent der Befragten auch die so genannten "Mobilitätskarten" finden. Dabei geht es um Monatskarten für öffentliche Verkehrsmittel, die zusätzliche Möglichkeiten beinhalten – etwa den Zugriff auf Carsharing- und Ridesharing-Angebote oder auf vergünstigte Taxifahrten.

"Die Relevanz der integrierten Mobilitätsangebote in unserer Umfrage zeigt, dass europäische Bahnmanager hier gute Wachstumsmöglichkeiten für die Zukunft sehen", erklärt Andreas Schwilling. "Um diese Chancen wahrzunehmen, müssen sie nun entscheiden, ob sie entsprechende Produkte selbst anbieten oder eine strategische Partnerschaft mit einem weiteren Anbieter eingehen wollen."

So plädieren fast 40 Prozent der Befragten für eine Kooperation mit weiteren Unternehmen. Über 30 Prozent der Bahnbetreiber möchten lieber innovative Angebote aus eigener Kraft entwickeln. Allerdings gibt rund ein Fünftel der Bahnunternehmen an, sich nur auf sein traditionelles Kerngeschäft zu fokussieren. Neue Geschäftsfelder spielen für diese Unternehmen keine vorrangige Rolle.

Fokus auf Kundenwünsche und moderne IT-Systeme als wichtige Voraussetzungen

"Die Entwicklung neuer Mobilitätsangebote, die sowohl moderne Kommunikationsmittel als auch alternative Mobilitätsformen berücksichtigen, setzt eines voraus: Dass die europäischen Bahnbetreiber ihre Kunden und ihre Bedürfnisse genau kennen. Denn nur so sind sie in der Lage, Produkte zu entwickeln, die erfolgreich sein werden", sagt Roland Berger-Partner Andreas Schwilling.

Doch genau hier zeigt sich die aktuelle Schwäche der Industrie: Über 20 Prozent der Umfrageteilnehmer sehen noch einen großen Mangel an Kundenverständnis innerhalb der eigenen Firma; 19 Prozent halten auch das IT-System der Bahnbetreiber für ungeeignet für moderne Mobilitätsangebote. Zusätzliche Hürden stehen innovativen Bahnprojekten oft im Wege: etwa die mangelnde Fähigkeit des Managements, die Unternehmensstrategie einheitlich umzusetzen (19%), mangelnde Kooperationen mit weiteren Anbietern (15%) sowie fehlende Investoren (13%).

Insgesamt sehen sich europäische Bahngesellschaften auch in den kommenden Jahren als wichtige Integratoren innerhalb der Mobilitätswelt. Allerdings geht ein Viertel der Bahnmanager davon aus, dass sie diese Rolle nicht alleine erfüllen werden. "Verschiedene Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen werden immer stärker in den Mobilitätsmarkt drängen – Transportunterhemen, IT- und Telekommunikationsanbieter sowie Finanzinstitute werden Partnerschaften mit Bahnbetreibern schließen und integrierte Angebote zur Verfügung stellen. Auf solche Marktveränderungen sollten sich Bahngesellschaften schon jetzt vorbereiten", fasst Andreas Schwilling zusammen.

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